Seiteninhalt

Daumenlutschen

Auftretende Schwierigkeiten: 

  • Exzessives Daumenlutschen kann verschiedene Folgen haben, u.a.: Kieferdeformierungen und Deformierungen des Daumens („Lutschfinger“).
  • Folgen für das folgende Gebiss können vorkommen, die mit hohem Kosten- und Zeitaufwand verbunden sind.
  • Kinder können aufgrund des Daumenlutschens von Gleichaltrigen gehänselt werden.

Allgemeiner Hintergrund:

  • Zu besonderen Zeiten (Einschlafen/ Entbehrungssituation) kommt bei vielen Kindern das Daumenlutschen vor, bei den Kindern im Alter von fünf bis 10 Jahren, lutschen 10-15 % am Daumen, bei den Drei- bis Fünfährigen 86 %.
  • Das Daumenlutschen gehört zu einer lustvollen, manchmal dauerhaften Gewohnheit und folgt einem grundlegenden Bedürfnis des Kindes, das zu respektieren ist.
  • Es tritt schon im Mutterleib auf und beginnt überwiegend während des 1. Lebensjahres.

Von einer Störung wird gesprochen, wenn:

  • Daumenlutschen gehäuft auftritt und
  • Die altersgemäße Weiterentwicklung des Kindes direkt oder indirekt beeinträchtigt ist;
  • Über das dritte Lebensjahr hinaus erhalten bleibt und seine Intensität in der Folge steigt.

Gesichtspunkte, unter denen sich solche „Störungen“ beschreiben lassen:

  • Daumenlutschen als Ersatzbefriedigung in Mangelsituationen (fehlende oder wenig feinfühlige Körperkontakte/ unbefriedigte Zärtlichkeitsbedürfnisse).
  • Daumenlutschen kann eine fortbestehende Gewohnheitsbildung darstellen: entweder erleben Kinder Daumenlutschen als lustvoll oder ergreifen dies in Belastungssituationen( Ängste, Alleinsein, Langeweile).
  • Daumenlutschen kann eines von mehreren „ Regressionssymptomen“ sein, gerade in schwerwiegenden Belastungssituationen

Was sollte man unterlassen?

  • Stetiges Ermahnen, Strafen oder einschränkende Maßnahmen (Fixierung des Daumens)
  • Bestreichen mit übel riechenden Flüssigkeiten
  • Negative Übung (Gefahr der Symptomfixierung)

Was sollte man tun?

  • Alternatives Verhalten aufbauen

Bei älteren Kindern kann das Daumenlutschen ein untergeordnetes Problem in einem größeren Zusammenhang sein. Dann ist das zugrunde liegende Problem zu behandeln.