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Aktuelles

 

28.05.2015

Arbeitskreis Sexueller Missbrauch führte einen Fachtag zum Thema »KEIN RAUM FÜR MISSBRAUCH« durch

Vermittlung von Schutzkonzepten in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, Schulen, Kindergärten und Vereinen im Landkreis Cuxhaven.

Der Arbeitskreis Sexueller Missbrauch des Jugendamtes des Landkreises Cuxhaven arbeitet aktuell intensiv im Rahmen der Kampagne „KEIN RAUM FÜR MISSBRAUCH“ daran, die Notwendigkeit von Schutzkonzepten in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, Schulen, Kindergärten und Vereinen im Landkreis Cuxhaven zu vermitteln.

Hierzu fand ein Fachtag für die Mitarbeiter/innen in der Realschule Cuxhaven statt. In einem Fachvortrag durch Herrn Christian Spoden von der Fachstelle für Gewaltprävention Bremen wurden potentielle Schwachstellen in der kinder- und jugendnahen Arbeit aufgezeigt.

Durch seine frühere Arbeit mit den Opfern, aber insbesondere auch durch die Arbeit mit Tätern und ihren Verhaltensmustern ließen sich Rückschlüsse für den Kinderschutz in Einrichtungen ziehen und entsprechende Schwachstellen identifizieren.

In drei anschließenden Workshops konnten sich die rund 60 Teilnehmenden intensiver mit dem Thema „Kinderschutzkonzepte“ auseinandersetzen.
Kinder und Jugendliche haben ein Recht darauf, sich in Institutionen und pädagogischen Einrichtungen sicher zu fühlen und geschützt zu sein.

Mit der Einführung des Bundeskinderschutzgesetzes am 01.01.2012 sind Institutionen dazu aufgerufen, Schutzkonzepte zu entwickeln und in ihren Häusern zu implementieren.
Häufig gibt es in Institutionen noch ein Unwissen über Täterstrategien. Sexuelle Gewalt üben meist Personen aus, die dem Kind gut vertraut sind und sich häufig das Vertrauen des Kindes durch Geschenke, Aufmerksamkeit, Zuneigung oder ähnliche Strategien sichern wollen. Eher selten wenden diese Täter direkt Gewalt an, um sich das Kind gefügig zu machen. Die sexuelle Gewaltausübung wird sozusagen "vorbereitet". Der Täter gestaltet den Übergang von Zuwendung und Zärtlichkeiten, die das Kind mag, zum Missbrauch oft fließend. Die Mädchen und Jungen spüren, dass etwas nicht stimmt, sind verwirrt, glauben aber, sich geirrt zu haben und hoffen, dass das Verhalten des Erwachsenen bald aufhört. In der Regel erfolgen sexuelle Übergriffe durch eine vertraute Person über mehrere Monate oder Jahre hinweg.

Klare Regeln, ein transparentes Beschwerde- und Fallmanagement und eine Kultur der Grenzachtung schrecken potentiell übergriffige Mitarbeiter ab. Eine klare und offen kommunizierte Haltung in den Institutionen wirkt also schon präventiv.
Schulen, Horte, Kindertagesstätten, stationäre Einrichtungen der Jugendhilfe usw. sind über das Bundeskinderschutzgesetz dazu aufgefordert, sich in ihren Einrichtungen aktiv mit dem Thema und anderen Formen der Kindeswohlgefährdung auseinanderzusetzen und ein Schutzkonzept zu erstellen.

Kontaktadresse für Nachfragen:
Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern des Landkreises Cuxhaven
Deichstraße 29a, 27568 Bremerhaven
Telefon 0471 9589740
E-Mail: beratungsstelle(at)landkreis-cuxhaven.de

Autor/in: Presse- und InformationsDienst des Landkreises Cuxhaven