Seiteninhalt

Aktuelles

 

16.11.2016

Balzzeit bei den Waldkäuzen - Vogel des Jahres 2017 findet auch im Cuxland ein Zuhause.

Der zum Vogel des Jahres 2017 gekürte Waldkauz ist auch im Cuxland heimisch.

Darauf macht das Naturschutzamt des Landkreises Cuxhaven aufmerksam. Mit etwas Glück erklingt derzeit bei einem abendlichen Spaziergang in Wäldern und Parks das typische „huu-huhuhu-huu“ des Eulenvogels. Denn bereits im Spätherbst balzen die Tiere. Nachdem sie den Sommer als Einzelgänger verbracht haben, dient dieses Verhalten dazu, das Revier abzugrenzen und den Partner wiederzufinden. Waldkauzpärchen bleiben nämlich ein Leben lang zusammen.


„So bietet sich jetzt die Gelegenheit, diese Art aktiv wahrzunehmen“, erklärt Fritz Bechinger, Naturschutzbeauftragter des Landkreises. Denn tagsüber stehen die Chancen schlecht, den Vogel mit dem wissenschaftlichen Namen Strix aluco zu entdecken. „Er verbringt den Tag in seiner Höhle und selbst wenn der Waldkauz am Ausflugsloch sitzt, ist er durch sein Gefieder sehr gut getarnt.“ Bei Nacht geht der Waldkauz auf Jagd. Wenn die Helligkeit nicht ausreicht, verlässt er sich dabei auf sein Gehör und erbeutet Mäuse und andere kleine Säugetiere, Amphibien und Käfer.

Ein genauer Überblick über die Brutpaare liegt für das Kreisgebiet nicht vor. „Überall dort, wo alte Bäume mit Höhlen stehen, ist ein Vorkommen möglich“, so Bechinger. Hauptsächlich brütet der Waldkauz in strukturreichen Laub- und Mischwäldern, in denen einerseits geeignete Bruthöhlen in alten Bäumen, andererseits auch offene Lichtungen und Waldränder als Jagdgebiete vorhanden sind. Der Waldkauz ist auch immer häufiger in Parkanlagen, auf Friedhöfen und bis in Siedlungsbereiche hinein anzutreffen. „In Ermangelung geeigneter Baumhöhlen brütet der Waldkauz auch in Scheunen und anderen Gebäuden. Hier wird er zum Konkurrenten für die Schleiereule. Auch in für die Schleiereulen angebrachten Nistkästen sind häufig Waldkäuze anzutreffen“, ergänzt Bechinger.


Im Cuxland kommt der Waldkauz vor allem auf der Geest im Bereich zusammenhängender Wälder noch weit verbreitet vor, insbesondere in den höhlenreichen Altholzbeständen der Wingst, des Holzurburger Waldes oder in den Wäldern um Wulsbüttel. In den Marschen findet der Waldkauz bestenfalls in Bereichen mit sehr alten landwirtschaftlichen Höfen und entsprechenden Hofgehölzen ein Zuhause. Eines aber schätzt der Waldkauz gar nicht: Ausgeräumte Agrarlandschaften und reine Nadelforste. Sie bieten ein zu geringes Nahrungsangebot und werden daher gemieden.

Die Bestände des Waldkauzes sind in den 1980er und den frühen 1990er Jahren deutschlandweit eingebrochen. Seitdem halten sich die Bestandszahlen auf einem verhältnismäßig niedrigen Niveau. Der Waldkauz steht daher auch nicht auf den landes- und bundesweiten Roten Listen. Er gilt damit noch nicht als gefährdete Tierart. Dennoch unterliegen der Waldkauz und seine Lebensräume strengen rechtlichen Vorschriften zum Schutz der Art. So dürfen Bruthöhlen der Art nicht zerstört oder beschädigt werden. Auch die Tiere selbst dürfen nicht gestört, verfolgt, gefangen oder getötet werden.

 
Seit dem Jahr 1971 küren der Naturschutzbund Deutschland (NABU) und der Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) den Vogel des Jahres. Seitdem wird jährlich eine Art ausgerufen, um auf die Gefährdung dieser Art durch den Verlust ihrer Lebensräume aufmerksam zu machen. Inzwischen werden auch von verschiedenen weiteren Umwelt- und Naturschutzvereinigungen zahlreiche Naturobjekte des Jahres gekürt, so zum Beispiel der Baum, die Nutztierrasse oder der Boden des Jahres.

Autor/in: Presse- und InformationsDienst des Landkreises Cuxhaven