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Aktuelles

 

10.11.2004

Wirtschaftsförderung initiiert neue Wege der Verwertung von Treibsel als Zukunftsprojekt

Jedes Jahr aufs Neue werden riesige Mengen Treibsel im Deichvorland angespült und müssen entsorgt werden, um die Deichsicherheit zu gewährleisten.
Derzeitig werden die Treibselmengen auf entsprechenden Plätzen humifiziert und im Anschluss auf Felder verbracht oder im Deichvorland verbrannt.
Ähnlich gelagerte Probleme gab es bisher in Mecklenburg-Vorpommern. Hier werden große Mengen Seegras und Algen an die Strände gespült. Im Rahmen eines EU-Projektes wurden die Verwertungsmöglichkeiten der angeschwemmten Stoffe untersucht. Als Ergebnis werden jetzt aus dem angeschwemmten Seegras- und Algengemenge Dämmstoffe, Errosionsmatten und Papier hergestellt. Zukünftig sollen außerdem Extrakte für den kosmetischen und pharmazeutischen Bereich hergestellt werden.
Die Agentur für Wirtschaftsförderung hat in diesem Zusammenhang mit den fünf Deichverbänden des Landkreises, dem Amt Wasser- und Abfallwirtschaft sowie dem Anlagenbetreiber Kontakt aufgenommen, um zu klären, ob und inwieweit Treibsel ebenso als Rohstoff verwertet werden kann. Auf Grund der unterschiedlichen Eigenschaften von Treibsel und Seegras geht es hier vor allem um die Prüfung einer energetischen Nutzung. So ließe sich aus dem anfallenden Treibsel in einer Biomasseanlage sowohl thermische als auch elektrische Energie erzeugen.
Dazu wurden aktuelle Treibselmengen und -zusammen-setzung erfasst und für eine Anlagenstudie zur Verfügung gestellt. Erste verfahrenstechnische Untersuchungen mit dem Rohstoff Treibsel haben gute Ergebnisse erzielt. Mit einer Aussage der technischen und wirtschaftlichen Verwertung ist noch in diesem Jahr zu rechnen.
Sollte sich dieses Projekt verwirklichen lassen, könnte es Pilotcharakter für den gesamten Nordseeraum haben. Treibsel könnte dann zukünftig als wertvoller Energieträger genutzt werden.