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Aktuelles

 

09.10.2007

Landrat informiert Kreisausschuss

Im Rahmen der morgigen Kreisausschusssitzung wird Landrat Kai-Uwe Bielefeld die Mitglieder des zweithöchsten Beschlussgremiums des Landkreises im Rahmen des derzeit Möglichen über die Umstände im Zusammenhang mit dem gewaltsamen Tod eines Säuglings in Cuxhaven informieren.
Eine Sondersitzung von Teilen des Sozial- und Jugendhilfeausschusses am 15. Oktober 2007 hingegen werde nicht zustande kommen, teilte die Kreisverwaltung ergänzend mit. Zum einen sei es nicht zulässig, nur die Kreistagsabgeordneten, nicht dagegen die hinzugewählten Mitglieder einzuladen, zum anderen seien auch die Ladungsfristen nicht einzuhalten. Eine angeblich bereits erfolgte Terminabstimmung beruhe offenbar auf einem Missverständnis.

Landrat Bielefeld zeigte sich noch immer tief erschüttert vom Tod des kleinen Leon. Mit großem Nachdruck wies aber auch er Spekulationen zurück, das Kreisjugendamt habe in diesem hochtragischen Fall möglicherweise nicht wirksam gearbeitet. Er bezeichnete es als ebenso vordergründig wie schlimm, wenn der Vorwurf in den Raum gestellt werde, als lasse sich die Tötung des Säuglings durch den Lebensgefährten der Mutter mit dem Übergang des Stadtjugendamtes zum Landkreis in Verbindung bringen. „Wer solche Gedanken in die Welt setzt, diskreditiert die engagierte Arbeit der Mitarbeiter, die wir ja von der Stadt übernommen haben und 1 : 1 in den Jugendhilfestationen im Stadtgebiet eingesetzt haben. Wir vertrauen auf deren auch schriftlich dokumentierten Feststellungen in der Familie, dass keine Anzeichen für eine Kindeswohlgefährdung erkennbar waren. Wir machen in der Stadt Cuxhaven genauso gute Jugendhilfe wie im Landkreis, und ganz gewiss stehen beim Kindeswohl nicht die Kosten an erster Stelle“, so der Landrat. Man wisse genau, dass gerade bei jungen Familien und Alleinerziehenden mit Kindern oft schwierige Lebenssituationen eine Rolle spielten, auf die man sich aber weiter verstärkt einrichten wolle. Beispielsweise sei für das kommende Haushaltsjahr bereits konkret der Einsatz zusätzlicher Familienhebammen und das Projekt „Willkommen im Leben“ vorgesehen, das sicherstellen soll, dass umgehend Kontakt zu jeder Familie, die ein Kind bekommt, spätestens nach der Geburt aufgenommen wird. Er halte diese zusätzlichen Frühwarnsysteme für geeignete Schutzinstrumente und werde mit Nachdruck darauf drängen, hier ergänzende Hilfsmöglichkeiten anzubieten.