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Bewegende Worte bei Einbürgerungsfeier
Zum dritten Mal in diesem Jahr fand Anfang dieser Woche eine Einbürgerungsveranstaltung in feierlichem Rahmen im Kreishaus statt. Bei der Veranstaltung wurden 54 Personen eingebürgert. Der Chor des Lichtenberg Gymnasiums gab der Veranstaltung einen musikalischen Rahmen. Besonders berührend waren an diesem Abend die Worte der Gastrednerin Hadil Abu Qasem.
Im Sitzungssaal des Kreishauses gab es keinen freien Platz mehr, als der Erste Kreisrat Friedhelm Ottens die Anwesenden zur dritten Einbürgerungsfeier im Landkreis Cuxhaven begrüßte. Anwesend waren an diesem besonderen Tag die 54 einzubürgernden Personen sowie ihre Familien oder Freunde. Für eine musikalische Untermalung der Veranstaltung sorgte der Chor des Lichtenberg Gymnasiums unter der Leitung von Sabine Rönnfeld. Auch anwesend war die Integrationsbeauftragte der Börde Lamstedt Hadil Abu Qasem, die der Einladung, auf der Veranstaltung eine Rede über ihre eigene Geschichte zu halten, gerne gefolgt ist.
Mit der Einbürgerung wurde ein jahrzehntelanger Traum wahr
Die Gastrednerin Hadil Abu Qasem freute sich, den Meilenstein der Einbürgerung mit den 54 einzubürgernden Personen gemeinsam erleben zu dürfen. „Ein Tag voller Emotionen, Dankbarkeit und Stolz. Wir feiern nicht nur Ihre Einbürgerung, sondern auch die Geschichten, die Sie hierhergeführt haben“, so Abu Quasem in ihrer Rede. Sie selber wurde im Jahr 2022 eingebürgert, nachdem sie mit ihrem Ehemann 2015 aus Syrien nach Deutschland geflohen war. Sie berichtet, dass dieser Moment der Einbürgerung ihr Leben nachhaltig verändert hat, da die Einbürgerung für sie weit mehr als ein nur Dokument oder ein neuer Status war. Es war die Erfüllung eines jahrzehntelangen Traums.
Hadil Abu Quasem war seit ihrer Geburt staatenlos. Als palästinensische Geflüchtete hatte sie in Syrien nie das Recht einen eigenen Reisepass zu besitzen. 32 Jahre lang lebte sie ohne irgendwo wirklich dazuzugehören – ohne eine Heimat. „Dass ich heute vor Ihnen stehen darf, als Bürgerin Deutschlands, erfüllt mich mit einer Dankbarkeit, die ich kaum in Worte fassen kann“, so Hadil Abu Qasem, die in Deutschland das erste Mal einen Reisepass in den Händen halten durfte und ein Zuhause mit Schutz, Chancen, Perspektiven und einem Gefühl der Zugehörigkeit gefunden hat.
Die Einbürgerungsurkunden wurden mit persönlichen Worten und Glückwünschen vom Ersten Kreisrat Friedhelm Ottens an jede Person einzeln übergeben. Mit diesem feierlichen Akt wurden die Bemühungen und das Durchhaltevermögen der Einzubürgernden belohnt. „Ich freue mich, dass ich sie heute als Deutsche in unserer Gesellschaft begrüßen darf. Sie sind in den unterschiedlichsten Berufen, beispielsweise im Gesundheits- und Pflegebereich oder Handwerk, als Ingenieur oder Sozialassistent und in vielen weiteren Berufen tätig und bereichern so unser Cuxland nicht nur mit ihren leckeren Landesgerichten, sondern vor allem mit enorm viel Fachwissen“, so der Erste Kreisrat.
Eingebürgert wurden bei der dritten Einbürgerungsveranstaltung in diesem Jahr 54 Personen im Alter von 2 bis 54 Jahren aus 17 verschiedenen Herkunftsländern. Insgesamt wurden im Jahr 2024 im Landkreis Cuxhaven (ohne Stadt Cuxhaven) 187 Personen eingebürgert.