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Aktuelles

 

01.07.2022

Burg Bederkesa feiert 40-jähriges Jubiläum - aktuelles Buch vorgestellt

Einen mehr als guten Grund zum Feiern hatten am Dienstag zahlreiche geladenen Gäste in der Burg Bederkesa: Vierzig Jahre sind vergangen, seitdem das archäologische und kulturhistorische Museum des Landkreises in die Burg eingezogen ist und das kurz vorher aufwendig restaurierte Gebäude endgültig wieder mit Leben gefüllt hat. Kreisarchäologe und „Burgherr“ Dr. Andreas Hüser freute sich, den Gästen zu diesem Anlass die Entwicklung zeigen zu können, die die Ausstellung seither genommen hat. Zusammen mit seiner Co-Autorin Christina Peek stellte er den aktuellen Bildband über die Gräber der Fallward vor.

Die Geschichte der Burg Bederkesa kann bis in das Mittelalter zurückverfolgt werden. Sie ist eines der wichtigsten Baudenkmale in der gesamten Region, das nach drohendem Verfall vom Landkreis Cuxhaven Ende der 1970er Jahre aufgekauft und umfangreich restauriert wurde. 1982 fand hier das Museum seinen Platz und zeigt seitdem reichhaltige Funde aus den mehr als 10.000 Fundplätzen im Landkreis Cuxhaven. Daneben wird die Burg als Dienstsitz der Archäologischen Denkmalpflege genutzt.

In seiner Festrede bringt Landrat Kai-Uwe Bielefeld seine Freude über diese Entwicklung zum Ausdruck: „Wer hätte das angesichts der damaligen Ruine erwartet. Wie gut, dass die ursprünglichen städtebaulichen Pläne verhindert wurden“, bezieht sich Bielefeld auf das umstrittene Vorhaben, auf dem Gelände ein mehrstöckiges Ferienhotel zu errichten. Bielefeld betont, dass die Burg auch durch das Veranstaltungsprogramm inzwischen ein kultureller Mittelpunkt im Küstenkreis Cuxhaven ist und nutzt die Gelegenheit, sich bei der Burggesellschaft zu bedanken, die diese Entwicklung maßgeblich unterstützt hat.

Im Mittelpunkt der Ausstellung im Museum Burg Bederkesa stehen große Forschungsprojekte der Archäologischen Denkmalpflege des Landkreises Cuxhaven und des Niedersächsischen Instituts für historische Küstenforschung (NIhK) in Wilhelmshaven. Neben weiteren sei die Wurt Feddersen Wierde (Dorf in der Marsch, 1. bis 5. Jh. n. Chr.) genannt, aktuell vor allem aber die Gräber an der Wurt Fallward (bei Wremen aus dem 4./5. Jh. n. Chr.) auf die Prof. Dr. Hauke Jöns vom NIhK in seinem Grußwort besonderen Bezug nimmt. Die bis 1998 dauernden Ausgrabungen führten heute international bekannte Körper- und Bootsgräber zutage und stießen auf großes Interesse in der Öffentlichkeit, wie Jöns betont. Ein multidisziplinäres Forschungsteam untersucht derzeit die Funde erneut. „Am Ende dieses Forschungsprojektes werden wird deutlich mehr über die Menschen in dieser Region wissen“, ist Jöns überzeugt.

Die stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Geestland Ellen Frank überbringt die herzlichen Glückwünsche der Stadt Geestland und betonte die Bedeutung der Burg für die Stadt. „Die Menschen identifizieren sich mit der Burg, jedes Kind kennt sie“, so Frank.

Für den Landschaftsverband Stade richtet Dr. Hans-Eckhard Dannenberg seine Gratulation an das Museum, bevor Kreisarchäologe Dr. Andreas Hüser den Gästen einen Überblick über die Geschichte der Kreisarchäologie und des Museums verschafft. Er kann berichten, dass die geschichtliche Erforschung der Region bis in das 17. Jahrhundert zurückreicht. Bis zur Einrichtung des Museums seien viele Funde auf regionale Museen verteilt worden aber auch in private Sammlungen übergegangen.

Hüser führt die Arbeit seine Vorgänger Dr. Hans Aust und Matthias Schön seit Ende 2017 fort und bringt eigene Impulse ein. Mit einer familiengerechten Anpassung der Ausstellung und deren Erweiterung durch digitale Medien möchte er das Museum reif für die Zukunft machen.

Der Kreisarchäologe nimmt das Jubiläum zum Anlass, zusammen Christina Peek vom NIhK als einer der Co-Autorinnen deren aktuelles Buch „Die Gräber der Fallward“ vorzustellen. Der reich illustrierte Bildband mit hervorragenden Fundfotos und ergänzenden kurzen Texten ist im Rahmen des aktuellen Forschungsprojektes über die Fallward entstanden und in der Burg ab sofort zum Preis von 16,80 € erhältlich. Im Buchhandel wird es unter der ISBN-Nummer 978-3-86757-097-8 angeboten.

Bild 1: Die Ehrengäste halten als erstes das frisch gedruckte Sachbuch in den Händen. (vlnr: Prof. Dr. Hauke Jöns, Ellen Frank, Christine Peek, Dr. Hans-Eckhard Dannenberg, Kai-Uwe Bielefeld, Dr. Andreas Hüser)


Abb.2: Der reich illustrierte Bildband ist im Rahmen des aktuellen Forschungsprojektes über die Fallward entstanden und in der Burg erhältlich.

Autor/in: Presse- und InformationsDienst des Landkreises Cuxhaven