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02.05.2025

Hermann-Allmers-Preis verliehen - Hans Gerhard Steimer ist der 32. Preisträger

Am vergangenen Sonntag (29. April) trafen sich in der Burg Bederkesa knapp 50 geladene Gäste zur Überreichung des Allmers-Preises an Hans Gerhard Steimer. Über sechs Jahrzehnte wird der Hermann-Allmers-Preis für Heimatforschung bereits jedes zweite Jahr verliehen.

Andreas Hüser, der Leiter der Kreisarchäologie, begrüßte die Gäste als „Burgherr“ der Burg Bederkesa. Der Erste Kreisrat Friedhelm Ottens legte als Vertreter des einladenden Landkreises Cuxhaven in seiner Muttersprache, dem emsländisch gefärbten Plattdeutsch, die Bedeutung von Regionalkultur und Heimatforschung sowie das Engagement des Landkreises für das Allmers-Haus dar.

Nicola Borger-Keweloh, Vorsitzende der Männer vom Morgenstern, erläuterte die Wahl des 32. Allmers-Preisträgers. Schon 2021, zum 200ten Geburtstag von Allmers, hatten die Morgensterner Hans Gerhard Steimer als Kandidaten für den Preis im Sinn gehabt. Wie kein zweiter kennt er sich, durch die Bearbeitung der gesamten Briefwechsel des Schriftstellers und der Herausgabe der Briefauswahl in vier Bänden, mit dem Facettenreichtum von Allmers aus. Damals bremste Corona alle Feierlichkeiten aus. Die Jury traf sich daher erst wieder im Jahr 2025 und war vom Vorschlag der Morgensterner uneingeschränkt begeistert.

Der Hermann-Allmers-Preis wird seit 1959 in zweijährigem Rhythmus meist um Allmers' Geburtstag (11. Februar) in einer Feierstunde verliehen. Der Preis dient der Anerkennung und/oder Förderung besonderer Leistungen auf dem Gebiet der regionalen Heimatforschung. Er ist mit einem Betrag von 3.000,00 EUR dotiert. Ursprünglich wurde der Hermann-Allmers-Preis den Morgensternen vom Landkreis Cuxhaven und den Städten Cuxhaven und Bremerhaven gestiftet. Im Jahr 2011 sind der Rüstringer Heimatbund und der Landkreis Wesermarsch zu den Preisgebern hinzugekommen.

Der Laudator der diesjährigen Preisverleihung war Professor Konrad Elmshäuser, vom Staatsarchiv Bremen. Er stellte die Vita des zu ehrenden Hans Gerhard Steimer vor und verwies darauf, dass Steimers erste große Aufgabe die Herausgabe der Korrespondenzen von Hölderlin war. Eine Arbeit, die ihn methodisch hervorragend auf die Bearbeitung der Allmers-Briefe vorbereitet hatte. Die Idee von deren Bearbeitung hatte er selber und war, in Kenntnis der diversen eher rudimentären Briefausgaben, dann doch über die Fülle der vorhandenen Briefe im Otterndorfer Kreisarchiv überwältigt.
Der Kreisarchivar Axel Behne unterstützte das Projekt und sorgte außerdem für die Finanzierung des Projektes über den Landkreis Cuxhaven.
In erstaunlich kurzer Zeit arbeitete sich Steimer durch alle vorhandenen Briefe. Dabei handelte es sich um Allmers eigene Briefe, sowie die der Korrespondenten.
Professor Elmshäuser betonte, dass Allmers nicht nur Heimat und Fremde, die er durch ausgedehnte Reisen erkundete, gleichermaßen wichtig waren. Auch fühlte sich Allmers im Dorf Rechtenfleth und der Großstadt Bremen Zuhause.

Der Preisträger Hans Gerhard Steimer bedankte sich für die Ehrung mit dem Hermann-Allmers-Preis und bot dem Publikum einen Einblick in seine, auf tiefem Wissen begründete, Arbeitsweise. Er verbildlichte die aufgeschlossene Haltung von Hermann Allmers. Bei diesem war gedanklich alles möglich. So stellte sich Allmers vor, dass sich die Römer auf einem Boot und eine Germanenfamilie ruhig und eher staunend gegenüberstanden. Beide Gruppen sind fähig, die Blickrichtung auf den Gegner wohlmeinend zu ändern. Allmers, der als Auftraggeber hinter Knilles Gemälde steht, hatte eine aufgeklärte Sicht und erkannte Licht- und Schattenseiten. „Heimatliebe wird sichtbar, wenn man es, das jeweils eigene, auch von außen betrachtet“, so Steimer.

Die Veranstaltung wurde von Stefanie Golisch und Jan Hendrik Ehlers gekonnt mit vertonten Allmers-Gedichten von der Feldeinsamkeit bis zum Morgensternerlied umrahmt.

Autor/in: Presse- und InformationsDienst des Landkreises Cuxhaven