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Aktuelles

 

19.12.2024

Medienpädagogische Elternveranstaltungen im Kreishaus informieren

Hinweis (nicht nur) für die Festtage: Medienkonsum von Kindern und Jugendlichen sinnvoll begleiten 

Zu Weihnachten ein Tablet, ein Smartphone oder einen Fernseher? Diese Wünsche stehen vermutlich auf vielen Wunschzetteln von Kindern und Jugendlichen. Für einige dürfte das Weihnachtsfest die passende Gelegenheit sein, eines dieser kostspieligen Geräte zu verschenken. Allerdings ist mit dem Geschenk auch der richtige Umgang mit dem Gerät und dem Überangebot an Medieninhalten zu berücksichtigen. Denn so interessant, hilfreich und vielseitig Medieninhalte sein können - so können unpassende Medieninhalte auch irritieren, verstören und Verhaltensweisen negativ beeinflussen. Zu dem gewünschten Geschenk gehört deshalb die richtige Begleitung beim Medienkonsum von Kindern und Jugendlichen.

Medienpädagogische Veranstaltung als Hilfestellung für Eltern, Großeltern und andere

Über Medien werden pädagogisch wertvolle, aber auch andere Inhalte transportiert, die nicht altersgerecht sind und die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen beeinträchtigen können. Der Bereich Familie des Landkreises Cuxhaven veranstaltete auch in diesem Jahr zwei medienpädagogische Termine für Eltern von Kindern und Jugendlichen mit Tipps für einen gesunden Medienkonsum. Der Referent und Eltern-Medien-Trainer Lucas Ferro klärte in zwei verschiedenen, auf bestimmte Altersgruppen fokussierten Vorträgen im Kreishaus über das Mediennutzungsverhalten von Kindern und Jugendlichen auf. Er zeigte mögliche Probleme und Folgen nicht angemessener digitaler Mediennutzung auf. So könne der Konsum von zu viel, altersmäßig zu früher oder inhaltlich unpassender Medieninhalte Kinder und Jugendliche emotional oder kognitiv überfordern und sogar Ängste oder Traumata auslösen. Es kommt vor, dass Kinder und Jugendliche Medieninhalte nicht richtig einordnen können oder gezeigte problematische Verhaltensweisen nachahmen. Ferro appelliert an die Erziehungsberechtigten: „Ihr seid die Profis für Eure Kinder. Begleitet sie, guckt gemeinsam!“ Es passiere sonst auch, so Ferro, dass Eltern ihre Kinder Filme allein schauen lassen, die wegen ihres Trailers vermeintlich harmlos wirken, die aber ungefiltert Gewalt darstellen, Schimpfworte verwenden und verstörend wirken können. Zur Orientierung für passende Medieninhalte könne zwar das FSK-Alterskennzeichen (Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft) helfen, allerdings gibt es für Streamingdienste keine Verpflichtung für eine FSK-Angabe.

Regeln für einen gesunden Medienkonsum

Allgemein helfen einige Regeln für einen guten und gesunden Umgang mit Medien von Kindern und Jugendlichen. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung empfiehlt bestimmte Bildschirmzeiten für verschiedene Altersgruppen. So sollen beispielsweise Null- bis Dreijährige noch keine Bildschirmzeit haben, da für die Gehirnentwicklung direkte Interaktion und echte Erfahrungen wichtig sind. Außerdem ist eine thematisch-kognitive Auseinandersetzung mit den Medieninhalten wichtig. Eltern oder andere Erziehungsberechtigte haben hier eine aktive Rolle und sollen mit den Kindern und Jugendlichen über die Medieninhalte sprechen. Das gemeinsame Schauen am Fernseher ist besser als das alleinige Schauen am Tablet. Kurze Videos, wie sie zum Beispiel auf Youtube zu finden sind, schaden der Konzentrationsfähigkeit, wirken reizüberflutend und können zu sozialer Isolation führen. Medieninhalte sollten einen pädagogischen Mehrwert haben, also Wissen vermitteln und die emotionale und soziale Entwicklung fördern. Am größten ist der Lernwert von Medien, wenn sie auch aktiv erlebt werden können, zum Beispiel indem Kinder etwas Gezeigtes nachbasteln oder -spielen können.

Ein entscheidender Hinweis des Referenten am Beispiel des Smartphones ist, dass meistens die Eltern das Medienkonsumverhalten ihrer Kinder prägen. So werde kleinen Kindern suggeriert, dass das Smartphone spannend ist: Erwachsende schenken ihm sofort Aufmerksamkeit, wenn es klingelt oder leuchtet.

Die wichtigste Botschaft des Vortrags lautet: Das Internet und digitale Medien bergen zwar Gefahren, aber es bringt nichts die Kinder und Jugendlichen davor abzuschirmen. Entscheidend ist, sie zu begleiten und ihnen einen „Koffer mit dem richtigen Werkzeug“ an die Hand zu geben, auf welchen Sie in schwierigen Situationen zurückgreifen können.

Auch im kommenden Jahr wird der Bereich Familie des Landkreises Cuxhaven medienpädagogische Veranstaltungen mit Tipps für einen gesunden Medienkonsum für Kinder und Jugendliche anbieten. Die Veranstaltungen sind öffentlich; der Eintritt ist frei. Die Termine werden vorab auf der Internetseite bekanntgegeben.

Tipps und hilfreiche Internetseiten

Kindergerechte Webseiten: www.fragfinn.de und www.blinde-kuh.de.
www.medien-kindersicher.de - informiert über technische Schutzlösungen für Geräte, Dienste und Apps. Mit dem Medien-kindersicher-Assistenten besteht die Möglichkeit, sich auf der Grundlage des Alters des Kindes und den von ihm genutzten Geräten und Diensten eine maßgeschneiderte Schutzlösung zu erstellen.
www.flimmo.de - Elternratgeber für TV, Streaming, YouTube und Kino, unterstützt bei der altersgerechten Auswahl von Medien.
www.juuuport.de - von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in ganz Deutschland betrieben, unterstützt bei Problemen wie Cybermobbing, Cybergrooming (sexuellem Missbrauch im Netz), Mediensucht oder Abzocke.
Elternratgeber SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht.

Autor/in: Presse- und InformationsDienst des Landkreises Cuxhaven