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27.12.2017

Mitarbeiter des NLWKN-Wolfsbüros berichten im Arbeitskreis Wolf

In der 49. Kalenderwoche kam „Arbeitskreis Wolf im Landkreis Cuxhaven“ zu seiner siebten Sitzung zusammen.

Nachdem bereits im September Verena Harms, Leiterin des Wolfsbüros beim Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN), einen Vortrag über die Biologie, Ökologie und Genetik des Wolfes und Verhaltensempfehlungen bei Wolfssichtungen gehalten hatte, war nun ihr Kollege Heiner Schumann als Referent eingeladen.

Schumann, der beim NLWKN-Wolfsbüro als Tierarzt beschäftigt ist, sprach über die rechtliche Situation beim Umgang mit dem Wolf und vermittelte einen Einblick in die Arbeit des Wolfsbüros.
Im Wolfsbüro werden Meldungen über Nutztierrisse einschließlich der Ausgleichszahlungen sowie Anträge auf Präventionsmaßnahmen, zum Beispiel Zaunbau, bearbeitet. Alle Maßnahmen des niedersächsischen Wolfsmanagements werden hier koordiniert. Außerdem ist das Wolfsbüro zentrale Anlaufstelle für die Bürger- und Nutztierhalterberatung und es wirkt an der Öffentlichkeitsarbeit mit. Das Wolfsbüro arbeitet dabei im Auftrag des Umweltministeriums u. a. mit verschiedenen Behörden, der Landwirtschaftskammer, der Landesjägerschaft Niedersachsen, den Wolfsberatern und den anerkannten Wolfsauffangstationen zusammen.

Die verschiedenen Problemlagen, die sich im Landkreis Cuxhaven insbesondere in den letzten Monaten mit der Rückkehr des Wolfes ergeben haben, wurden von der Kreisverwaltung erkannt und ernst genommen.
Aus diesem Grund wurde der „Arbeitskreis Wolf im Landkreis Cuxhaven“, dem Vertreter von Politik, Landvolkverbänden, Jägerschaften, Gemeinden, Naturschutzverbänden, Wolfsberatern und der Kreisverwaltung angehören, eingerichtet. Als ab-schließendes Ergebnis der Diskussionen war ein „Arbeitspapier - der Wolf und seine Auswirkungen im Landkreis Cuxhaven“ geplant, das als Grundlage für weitere politische Diskussionen und konkrete Maßnahmen dienen soll.
Dieses Papier wurde mittlerweile von den Mitgliedern des Arbeitskreises beschlossen. Sie unterstützen damit das Ansinnen der Verwaltung, dem zunehmenden Druck mit konkreten Maßnahmenvorschlägen zu begegnen. So ist geplant, einen hauptamtlichen Wolfsbeauftragten als konkreter Ansprechpartner und Unterstützer für Nutztierhalter und andere Betroffene im Cuxland einzusetzen. Darüber hinaus soll neben aktivem systematischem Monitoring versucht werden, ein Pilotprojekt für den Landkreis Cuxhaven anzuschieben, in dem konkrete Maßnahmen, beispielsweise zur Vergrämung, durchgeführt werden.

Ziel des Papieres ist auch, die Be-weislastumkehr bei Nutztierrissen anzuwenden. So soll es eine Entschädigung bereits dann geben, wenn der Wolf als Verursacher nicht ausgeschlossen werden kann.

In diesem Zusammenhang wird ebenfalls gefordert, notwendige Änderungen bei Billigkeitsleistungen in Folge von Nutztierrissen und Zuwendungen für Präventi-onsmaßnahmen vorzunehmen und hier insgesamt großzügiger und unbürokratischer zu werden.

Bezüglich der Umsetzung dieser Forderungen aus dem „Arbeitspapier - der Wolf und seine Auswirkungen im Landkreis Cuxhaven“ sind bereits Gespräche mit den politisch Verantwortlichen angelaufen.

Autor/in: Presse- und InformationsDienst des Landkreises Cuxhaven