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09.06.2021

Inklusionsbeirat und Verwaltung tauschen sich über Impfungen von Menschen mit Beeinträchtigungen aus

Am vergangenen Montag hat sich der Inklusionsbeirat des Landkreises Cuxhaven mit Ansprechpartnern des Impfzentrums und des Corona-Krisenstabes getroffen, um sich über die Impfmöglichkeiten für Menschen mit Beeinträchtigungen zu informieren und der Verwaltung die eigenen Erfahrungen mitzuteilen.

Einen Schwerpunkt der Videokonferenz, die bereits zum dritten Mal in dieser Form stattfand, bildeten die medizinischen Aspekte der Impfungen. Dr. Pio Faust konnte als ärztlicher Leiter zahlreiche Fragen klären, musste aber auch deutlich machen, dass zum jetzigen Zeitpunkt nicht alle Fragen beantwortet werden können. So steht derzeit aufgrund der wenigen Erfahrungen mit den Impfstoffen noch nicht fest, in welchen Abständen Auffrischungsimpfungen erfolgen müssen oder ob bei Menschen mit verminderter Immunantwort eine dritte Impfung empfehlenswert ist, um den vollen Impfschutz aufzubauen oder ob ein solches Vorgehen eventuell gesundheitliche Gefahren mit sich bringt. „Hier setze ich große Hoffnung auf die Forschungsergebnisse“, so Faust.

Deutlich wurde, dass eine Abweichung von den Abständen zwischen der Erst- und Zweitimpfung im Impfzentrum aus organisatorischen Gründen nicht möglich ist. Hier sollte der gegebenenfalls der Hausarzt angesprochen werden. Dieser ist auch Ansprechpartner für Menschen, die bettlägerig sind und geimpft werden möchten. Oft wird angenommen, dass die Mobilen Impfteams solche Impfungen anbieten können. Das ist diesen Teams aber nicht möglich. Vielmehr benötigen sie eine feste Basis, in der vorübergehende Impfstationen eingerichtet werden, die strukturell ähnlich aufgebaut sind, wie das Impfzentrum.

Leider mussten die Teilnehmenden auch erfahren, dass der zur Verfügung stehende Impfstoff weiterhin knapp ist und nur wenige Erstimpfungen angeboten werden können. In diesem Zusammenhang wirbt Wintjen um Solidarität. „Es ist wichtig, dass nicht benötigte Termine oder Wartelistenplätze abgesagt werden, um anderen die Chance auf eine baldige Erstimpfung zu geben“, macht er deutlich.

Auf Initiative des Beirates unter dem Vorsitz von Jürgen Wintjen fand eine erste Veranstaltung dieser Art bereits im März diesen Jahres statt. Die Teilnehmenden konnten mit hilfreichen Hinweisen in vielen Fällen dazu beitragen, die Impfungen für Menschen mit Behinderungen barriereärmer zu gestalten. Ein Beispiel: in dieser Woche wird im Impfzentrum ein Sammeltermin für Gehörlose angeboten, der von einer Gebärdendolmetscherin begleitet wird.

Autor/in: Presse- und InformationsDienst des Landkreises Cuxhaven