Seiteninhalt

Pressearchiv

04.08.2020

Planung für die Herrichtung des Grienenbergsmoores genehmigt

Nach dem letztmaligen Abbau im Jahr 2018 hat das Torf- und Humuswerk Gnarrenburg GmbH den Torfabbau im Grienenbergsmoor auf den bis dahin erreichten Abbauhöhen eingestellt.

Die nun beginnende Wiedervernässung ist der Ausgleich für den Eingriff durch Bodenabbau. Die ehemaligen Abbauflächen haben fortan den dauerhaften Status von naturschutzrechtlich gesicherten Kompensationsflächen.

Eine entsprechende Änderung der Herrichtungsplanung wurde Ende Juli durch den Landkreis Cuxhaven genehmigt. Damit steht der abschließenden Herrichtung der Abbaustätte nichts mehr im Wege. Die Arbeiten sollen im August beginnen und noch in diesem Jahr zum Abschluss gebracht werden.

Ziel der Herrichtung ist es, auf möglichst großen Flächenanteilen oberflächennahe Moorwasserstände zu erreichen.
Denn: Ein möglichst oberflächennaher Regenwasser-Einstau ist Voraussetzung für eine erfolgreiche Hochmoor-Regeneration - mit typischen Hochmoorpflanzen wie Torfmoosen, Sonnentau oder Zwergsträuchern wie der Glockenheide. Sind die Bedingungen jedoch zu trocken siedeln sich Gehölze an. Auf großen dauerhaft eingestauten Wasserflächen können sich zunächst nur einzelne Torfmoosarten ausbreiten.

Da die Geländehöhen im Grienenbergsmoor von Südosten nach Nordwesten hin abfallen, sollen im südlichen und mittleren Teil des Moores insgesamt 7 quer zur Moorrinne verlaufende Verwallungen gebaut werden. Der zentral verlaufende Hauptentwässerungsgraben und weitere kleinere Gräben werden an mehreren Stellen verschlossen. So kann eine optimale oberflächennahe Rückhaltung des Niederschlagswassers erreicht werden. Es entstehen leicht höhenversetzte, treppenartig angeordnete Vernässungspolder. Abhängig von den Niederschlagsmengen im jahreszeitlichen Verlauf werden die tieferen Flächen der Polder überstaut, mit maximalen Wassertiefen von etwa 30 cm. Überschüssiges Wasser wird mittels Überlaufrohren in die nächsttieferen Polder abgeleitet und letztlich über ein vorhandenes Auslaufbauwerk am Nordrand des Moores in den Indiekkanal geführt. Am Auslaufbauwerk soll der Moorwasserstand im ersten Jahr um etwa 55 cm angehoben werden. Über die nächsten 7 Jahre erfolgt eine schrittweise Erhöhung um insgesamt weitere 35 cm. So soll Pflanzen und Tieren genug Zeit gegeben werden, sich an die höheren Moorwasserstände anzupassen.

Da der Torfabbau in den letzten Jahren weniger intensiv erfolgte, konnte sich auf größeren Teilen der Abbaufläche bereits eine moortypische Pioniervegetation ansiedeln. In trockeneren Bereichen hat sich aber auch Gehölzaufwuchs eingestellt, überwiegend sind es junge Birken.
Vor allem für den Bau der Querverwallungen ist es leider unausweichlich, mit dem Bagger einzelne Teilflächen nochmals in Anspruch zu nehmen.

Fazit: Im Grienenbergsmoor muss noch einmal gebuddelt werden. Aber es lohnt sich. Nach vielen Jahrzehnten des Torfabbaus wird jetzt eine über 80 ha große Fläche der Moorentwicklung zurückgegeben. Der Wasserstand steigt. Und mit dem Wasser kommt hoffentlich das Moor zurück. Die kommenden Jahre und Jahrzehnte werden es zeigen.

Autor/in: PresseInformationsDienst des Landkreises Cuxhaven