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02.11.2022

Polder Ringstedt und Wehdel - Großes Interesse an den Planungen in der Geesteniederung

Es soll etwas passieren an der Geeste zwischen Ringstedt und Wehdel: großflächige Röhricht- und Flachwasserbereiche sollen zukünftig Brut- und Nahrungshabitate für die Rohrdommel und andere Arten bilde. So sieht es ein Konzept vor, dass die Naturschutzstiftung gemeinsam mit den Projektierern am 11. Oktober der Öffentlichkeit vorgestellt hat. Hintergrund ist, dass für den Bau „Green Energy Hub“ in Wilhelmshaven sinnvolle Ausgleichsflächen gesucht und mit den Poldern Ringstedt und Wehdel gefunden wurden. Das Unternehmen Tree Energy Solutions (TES) nutzte die Gelegenheit, um über dieses Vorhaben ebenfalls zu informieren.

Eingeladen hatte die Naturschutzstiftung des Landkreises Cuxhaven. Im Gasthof Wichern in Altluneberg konnte Geschäftsführerin Kerstin Norda zahlreiche interessierte Anwohnerinnen und Anwohner, Vertreterinnen und Vertreter der Stadt Geestland und der Gemeinde Schiffdorf, der Wasser- und Bodenverbände sowie des Landvolkverbandes Wesermünde und Mitglieder von ortsansässigen Verbänden und Vereinen begrüßen.

Anlass der vor Ort geplanten Ausgleichmaßnahme ist ein räumlich weit entfernter Plan: Das Unternehmen TES möchte in Wilhelmshafen ein sogenanntes „Green Energy Hub“ errichten, eine Anlage also, die unter Nutzung erneuerbarer Energien und geschlossener Kohlenstoffkreisläufe große Mengen an grünem Wasserstoff produzieren soll, wie Unternehmensmitarbeiter Frank De Boer dem Publikum erläuterte. Er beschrieb die Bedeutung, die ein solches Vorhaben im Kontext der nationalen und europäischen Energie- und Klimaziele habe.

Als notwendiger Ausgleich für diese Baumaßnahme haben sich die Polder Ringstedt und Wehdel als besonders geeignet herausgestellt. Mit der Planungsgruppe Grün sowie dem Planungsbüro agwa wurden gleich zwei Ingenieurbüros mit der Vorplanung beauftragt. Markus Baritz und Marc Schweers von der Planungsgruppe Grün sowie Uwe Schmida vom Planungsbüro agwa erläuterten, was genau passieren soll. Im Fokus liegt die Schaffung von großflächigen Röhricht- und Flachwasserbereichen, mit dem Ziel, Brut- und Nahrungshabitate für die Rohrdommel und weitere hierauf angewiesene Arten zu schaffen. Die Ingenieure stellten dem Publikum mögliche wasserbauliche Konzeptionen vor, die der Einrichtung der Ausgleichsflächen und der Sicherung der umliegenden landwirtschaftlichen Flächen dienen.

Die anschließende Diskussionsrunde war lebhaft und ließ viel Raum für Fragen, Anmerkungen und Bedenken sowohl zum Bauvorhaben in Wilhelmshaven, als auch zum Projekt in der Geesteniederung. Thomas Ströer, Geschäftsführer des Kreisverbandes der Wasser- und Bodenverbände, hob die mit dem Projekt einhergehenden Mehrwerte im Hinblick auf den Klimaschutz und die Schaffung von Retentionsräumen für den Wasserrückhalt bei Starkregen hervor. Eine Wasserwirtschaft, wie sie in den vergangenen Jahrzehnten betrieben worden sei, sei im Hinblick auf die klimatischen Entwicklungen nicht mehr zeitgemäß.
Den Jagdverbänden und dem ortsansässigen Angelverein bot Kerstin Norda eine enge Zusammenarbeit an, um deren Belange bei der Umsetzung des Projektes angemessen zu berücksichtigen.

Von großer Bedeutung war den Anwesenden die Schaffung einer modernen Infrastruktur, die es ermöglicht, den neu geschaffenen Naturraum erlebbar zu machen. De Boer betonte, dass diese Thematik für den Vorhabenträger einen hohen Stellenwert habe und bot die Unterstützung des Unternehmens TES an.

Autor/in: Presse- und InformationsDienst des Landkreises Cuxhaven