Diese Auszeichnung wurde ihr im Rahmen einer bedingt durch die Pandemie sehr kleinen Feierstunde in der Burg in Hagen von Landrat Kai-Uwe Bielefeld überreicht.

In Anwesenheit von Günter Zint und Stephanie Allmers als treue Wegbegleiter der Hagenerin würdigte der Landrat das Wirken von Frau Ritzenhoff, das ein breites Spektrum an politischem und sozialem Einsatz umfasst und bereits viele Jahrzehnte andauert.
Geboren in Paderborn begann Frau Ritzenhoff bereits als Schülerin, sich für die Gemeinschaft einzusetzen. Mit einigen Mitstreiterinnen und Mitstreitern setzte sie sich während ihrer Studienzeit in München erfolgreich für den Aufbau eines Universitätskindergartens ein – eine Einrichtung, die bis heute erfolgreich Bestand hat. „Ich konnte damals von dem damaligen Bürgermeister Vogel 100.000 Mark für den Kindergarten einwerben. Darauf bin ich immer noch stolz“, berichtet Ritzenhoff aus dieser Zeit.
Mit dem Umzug in den Landkreis Cuxhaven setzte die inzwischen 81-Jährige ihr Engagement aus dieser Region heraus fort. Ihr Schwerpunkt galt und gilt den ökologischen und sozialen Themen. Politisch schreckte sie nicht vor unbekanntem Terrain zurück. „Sie war das grüne Urgestein als Abgeordnete im Kreistag“, betont Bielefeld. „Greenpeace Deutschland wurde in meinem Haus gegründet“, ergänzt Ritzenhoff und bezieht sich dabei auf die Proteste gegen die Dünnsäureverklappung der Kronos Titan GmbH Nordenham in der Nordsee, an denen sie maßgeblich beteiligt war.

Ritzenhoff war von 1991 bis 2009 Mitglied des Kreistages des Landkreises Cuxhaven. Sie übernahm die Aufgabe des Fraktionsvorsitzes der Grünen und war Mitglied in zahlreichen Fachausschüssen. Sie war an der Seite von Martin Döscher und Helga Lüdke stellvertretende Landrätin und viele Jahre Sprecherin der Grünen im Kreisgebiet. In ihrer Heimatgemeinde fungierte sie darüber hinaus als stellvertretende Bürgermeisterin.

Im Rahmen ihres langjährigen kommunalpolitischen Engagements hat sie sich für die Kultur und für das Schulwesen engagiert und sich immer für sachgerechte Lösungen eingesetzt. In besonderer Weise schlug ihr Herz für die Waldschule Hagen, die sie in vielfältiger Weise mit hohem Einsatz unterstützte und förderte; insbesondere an der Gründung der „Zweigstelle“ in Beverstedt hatte sie maßgeblich Anteil. „Von ihrem Durchsetzungsvermögen und Ihrer liebevollen Beharrlichkeit haben wir alle profitiert“, betont Bielefeld. Eine weitere Herzensangelegenheit sei ihr persönlicher Einsatz für die Geflüchteten gewesen, ergänzt der Landrat.
„Ich schätze an dir, dass du immer da warst und dich engagiert hast“, würdigte Stephanie Allmers in einer persönlichen Laudatio das soziale Wirken Ritzenhoffs. Sie gebe Menschen eine Stimme, die sonst nicht gehört würden und habe diese Welt ein bisschen freundlicher gemacht.

Seit 2009 ist Frau Ritzenhoff Initiatorin und Vorsitzende des Fördervereins RegioMarkt Beverstedt e.V. Zweck des Vereins ist es, regionale, ökologisch erzeugte Produkte zu fördern. Dafür setzt er sich für die Erhaltung und Förderung der Lebensqualität in der Region ein, wirbt für die Erzeugung gesunder Nahrungsmittel, ist bestrebt das Umweltbewusstsein zu stärken und plädiert für mehr Klimaschutz durch kurze Lieferwege.

Der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland wird an Bürgerinnen und Bürger für besonderen Verdienste im politischen, wirtschaftlich-sozialen und geistigen Bereich verliehen. „Er ist die höchste Anerkennung, die die Bundesrepublik für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht“, macht Bielefeld deutlich.

Ehrung Brunhild Ritzenhoff