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Kräuterspirale

Die Kräuterspirale ist ein geniales Gartenbauwerk, das auf engstem Raum den unterschiedlichsten Pflanzen die notwendigen Lebensgrundlagen bietet. Mit einem Mindestplatzbedarf von 2 m² lassen sich Standortbedingungen für Küchen- und Heilkräuter vom Mittelmeer bis zum Nordkap nachahmen. Schon solch eine kleine Kräuterspirale reicht für die Anwendungen in der eigenen Küche aus.

Eine Kräuterspirale ist ein sinnliches Vergnügen
Kräuter wie Majoran, Thymian, Salbei und Rosmarin stehen vom Frühjahr bis zum Herbst immer frisch zur Verfügung. Und natürlich finden auch Bohnenkraut, Schnittlauch und Pfefferminze einen optimalen Platz, um zu gedeihen. Diese sind in unserem Klima natürlich nicht auf den Anbau in einer Kräuterspirale angewiesen, lassen sich aber so besser bändigen und allemal sauberer ernten. Eine eingewachsene, blühende Kräuterspirale ist zudem eine wahre Augenweide, und ihr Farbenspiel und Duft ziehen nicht nur Wildhummeln und Bienen an, sondern steigern auch das Wohlbefinden des Menschen.

Der Standort 
Sollen Kräuter, die vom Mittelmeer stammen, angepflanzt werden, muss unbedingt ein Platz an der Sonne gewählt werden. Heimische Kräuter begnügen sich auch mit Halbschatten. Die Kräuterspirale sollte außerdem leicht zu erreichen sein, damit sie auch bei Schmuddelwetter genutzt wird. Die größte sichtbare Mauerfläche richtet sich nach Süden. Dann fangen nämlich die Steine die Sonnenwärme am besten ein und geben sie an den Boden in der Spirale weiter. Die Spirale kann sich nach Osten oder Westen öffnen, je nach Drehsinn. Hier liegt dann der kleine Teich, wenn einer angelegt werden soll.

Was wird benötigt? 
Eine Kräuterspirale ist eine ideale Resteverwertung von Bautätigkeiten an Haus und Garten. Wirklich neu beschaffen sollte man nichts. Besser ist es, die Materialien über einen längeren Zeitraum zu sammeln. Für eine kleine Spirale, wie sie auf dem Bild zu sehen ist, werden benötigt: 1m³ Ziegel oder Natursteine, 1,5m³ Schotter oder unbelasteter, kalkhaltiger Bauschutt, 0,5m³ Sand und ebenso viel Reifekompost. Soll die Spirale mit einem kleinen "Feuchtbiotop" abgeschlossen werden, kommen noch 1m² Teichfolie, Ton oder ein kleiner Mörtelbottich hinzu.

Sind alle Baustoffe vorhanden, kann eine Kräuterspirale an einem Wochenende errichtet und bepflanzt werden.

Wie wird eine Kräuterspirale gebaut?
Das eigentliche Bauwerk zu errichten, ist im Sinne des Wortes kinderleicht. Deshalb eignet sich die Anlage einer Kräuterspirale nicht nur für den heimischen Garten, sondern ganz besonders auch als Gemeinschaftsprojekt für Schulen und Kindergärten. Zuerst wird der Boden spatentief ausgehoben und beiseite gelegt. Eine Schicht aus Bauschutt, Kies oder Sand wird etwas breiter (siehe das Photo) als die eigentliche Spirale eingestreut und festgestampft. Das hält später Gräser vom flachen Teil fern und sorgt für einen trittsicheren Zugang. Ist ein Teich geplant, wird jetzt auch die Vertiefung ausgegraben.

Der Grundriss der Spirale wird gelegt. Dabei sollte man sich Zeit lassen, denn spätere Änderungen an der Form sind aufwendig. Der flachere Teil für die heimischen Kräuter darf wesentlich breiter ausfallen als das Innere der Spirale, damit hier mehr Anbaufläche zur Verfügung steht. Nun wird die Mauer Stein für Stein ohne Mörtel bis zu einem Meter im Zentrum hochgezogen. Die Mauer sollte leicht nach innen geneigt sein, weil sie dann die Sonnenwärme besser aufnehmen kann. Damit das Gebäude während des Errichtens nicht in sich zusammenfällt, wird das Innere schon mit Bauschutt aufgefüllt. Jede neue Reihe fällt einige Steine kürzer aus. Auch sollte man Mut zur Lücke haben, denn Mauerritzen und Höhlen ziehen viele Tiere und Pflanzen an, die man sonst im Steingarten finden kann.

Die oberen zwanzig Zentimeter der Füllung sind den unterschiedlichen Bodenarten vorbehalten. Sand, eventuell gemischt mit Kalksteinstücken, bildet den mageren Boden für die Mittelmeerpflanzen. Die mittlere Zone besteht aus Sand und Gartenerde, während im unteren flachen Teil Gartenerde mit Kompost vermischt wird. Auf den Grund des Teichs wird Sand gehäuft. Eine ausführlichere Beschreibung der Zonierung bietet der Pflanzplan.

Großer Nutzen und wenig Pflege
Im Laufe der Jahre verringert sich der Pflegeaufwand stetig. Zunächst muss noch gejätet werden, bis sich die weniger wüchsigen Kräuter durchgesetzt haben. Auf dem abgemagerten Boden haben bald nur noch Kräuter ein Change zu gedeihen. Dabei gilt: Je magerer der Boden, desto aromatischer die Pflanze. Düngen ist also streng verboten. Manche Pflanzen müssen aber alle paar Jahre umgesetzt und geteilt werden. Die beste Pflege ist sowieso die regelmäßige Nutzung des reichhaltigen Kräuterangebots.