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So wird ein Kompostplatz richtig angelegt

 

Im Frühjahr werden die Gärten herausgeputzt. Bevor die Natur in der Wachstumsperiode aber so richtig los legt, sollte auch die Frage, wie mit den anfallenden Gartenabfällen verfahren wird, beantwortet sein.

Diejenigen Gartenbesitzer und -besitzerinnen, die schon lange selbst kompostieren, wissen natürlich, dass sie mit der preiswerten Eigenkompostierung Abfälle vermeiden und verwerten, die andernfalls teuer über die Restmülltonne beseitigt werden müssten. Wer noch nicht kompostiert, aber naturnah gärtnern und seinem Garten damit Gutes tun möchte, muss sich rechtzeitig Gedanken um die Anlage eines Kompostplatzes machen. Die Wahl des Kompostierungssystems, etwa offene Miete oder geschlossener Komposter, ist genauso überlegenswert wie der Standort.

Ein offener Komposthaufen sollte immer etwas vor Wind, Sonne, und Regen geschützt mit direkten Kontakt zum Boden aufgebaut werden. Letzteres ist sehr wichtig, damit Bodenlebewesen den Komposthaufen besiedeln können. Der Platz muss gut zugänglich sein und außerdem nicht in unmittelbarer Nähe zu einem Gewässer liegen, damit vielleicht austretendes Sickerwasser diese nicht belastet.

Geschlossene Komposter sind teurer, bieten aber vor allem in dichter besiedelten Wohngebieten einige Vorteile. Empfindlichere Nachbarn fühlen sich weniger gestört. Die Gefahr, dass nicht erwünschte Tiere den Komposter als Futterstelle nutzen oder gar besiedeln, kann praktisch ausgeschlossen werden. Die Kompostierung läuft schneller ab und hält auch bei tieferen Temperaturen noch länger an. Je nach Modell kann es aber manchmal mühsam sein, den Komposter zu entleeren. Wenn der Komposter aus Kunststoff ist, sollte er unbedingt aus Recyclingmaterial hergestellt sein - zu erkennen am "Blauen Engel".

Unabhängig vom Behälter sind entscheidend für das Gelingen eines guten Kompostes richtiger Aufbau und Zusammensetzung des Komposthaufens. Zuunterst muss immer eine dicke Lage Strukturmaterial aus Ästen und Zweigen liegen, damit sich im Kompost kein Stauwasser sammelt und für eine ausreichende Belüftung von unten gesorgt ist. Von diesem Strukturmaterial sollte man sich beim Frühjahrs- oder Herbstschnitt der Bäume und Sträucher einen Vorrat nebem dem Komposthaufen zulegen.

Und das sind die Abfälle, die auf den Kompsot dürfen: Gemüsereste und Obstabfälle auch von zerkleinerten unbehandelten Zitrusfrüchten, Kaffee- und Teesatz, zerkleinerte Eier- und Nussschalen, Schnitt- und Topfblumen mit zerkleinertem Ballen sowie Blumentopferde, Stroh, Heu, und Rasenschnitt, in kleinen Mengen Küchenpapier, in Zeitungspapier eingewickelte Speisereste (nur in geschlossenen Kompostern), Laub und Wildkräuter, Holzaschen. Vor allem Rasenschnitt und Laub, die den größten Anteil an organischen Abfällen im Garten stellen, müssen mit Gröberem wie kleingeschnittenen Ästen und Zweigen vermischt werden. Denn der Kompost-Rohstoff darf nicht verklebt und zu kompakt werden.

Im Innern des Komposthaufens müssen unbelüftete Bereiche vermieden werden, in denen es sehr schnell zu unerwünschter Gärung und Faulung kommen kann. Zwischendurch sollte immer mit einer dünnen Schicht Fertigkompost oder Gartenerde angeimpft werden, denn darin sind alle notwendigen Organismen für den Umbau von Grüngut zu Kompost enthalten. Ein solchermaßen ausgewogen zusammengesetzter Kompost muss nicht unbedingt umgesetzt werden. Im Frühherbst kann der erste Fertigkompost als natürlicher Dünger für den Garten entnommen werden. Ein offener Komposthaufen kann danach mit einer Schicht aus Laub und Erde als Schutz vor zu starker Auskühlung abgedeckt werden, damit die Kompostierung im Winter nicht vollständig zum Erliegen kommt.