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Beispiele und Konzepte

Erfahrungsaustausch mit anderen Projekten

Das Rad muss nicht immer neu erfunden werden. Ein Schwerpunkt des Projekts bildet daher der Wissenstransfer und Erfahrungsaustausch mit Modellprojekten zur Mobilitätssicherung in anderen Regionen.

Im Mittelpunkt stehen dabei Konzepte und Praxisbeispiele zu den Themen

  • Abgestuftes ÖPNV-Angebot,
  • Organisation von Rufbus-Verkehren,
  • Bürgerbusse und
  • intelligente Verknüpfungen von ÖPNV und Fahrrad bzw. Pedelec sowie Mobilitätsberatung.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Eine Übersicht über Konzepte aus anderen Regionen finden Sie hier.

Die Fachexkursionen

Mit flexiblen und vernetzten Angebote geht es in die Zukunft – das konnten Politiker, Mitarbeiter der Kreis- und Gemeindeverwaltung sowie Verkehrsplaner und Verkehrsunternehmer auf zwei Fachexkursionen im November 2014 erfahren.

Beispiel: STmobil

In der 12.000 Einwohner-Gemeinde Mettingen im Münsterland wird die Kombination von Fahrrad und ÖPNV integrativ weiter entwickelt. Das dort seit zwei Jahren etablierte Projekt „Rad+BUS mobilSTation“ verknüpft tariflich und räumlich Pedelecs mit einer Schnellbus-Linie. Beim Kauf eines MobilAbos der Regionalverkehr Münsterland GmbH stellt die Verkehrsgesellschaft ihren Kunden ein Pedelec für die Fahrten von und zur Schnellbushaltestelle zur Verfügung. Sichere Abstellanlagen ergänzen das Angebot und führten zu steigenden Nutzerzahlen quer durch alle Altersklassen. Dass Pedelecs nicht nur eine gute Ergänzung sind, um schneller und entspannter zur Bushaltestelle zu kommen, sondern auch ein alltäglicher Bewegungs- und Spaßfaktor, darin sind sich spätestens nach dem Selbstversuch alle Teilnehmer sicher. Mit gezielten Schulungen wird zusätzlich der Zugang zum neuen Verkehrsmittel auch für ungeübte FahrerInnen, wie beispielsweise SeniorInnen erleichtert. Dies konnte Silke Schmidtmann von der Koordinierungsstelle Netzwerk Verkehrssicheres NRW berichten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Fazit:
Das Projekt lässt sich auf den Landkreis Cuxhaven übertragen. Es zeigt, wie auch abgelegene Orte einen besseren Anschluss an hochwertige ÖPNV-Angebote erhalten können. Mit den Pedelecs vergrößert sich aufgrund des „eingebauten Rückenwinds“ der Aktionsradius gegenüber dem Fahrrad erheblich. Das Projekt greift dabei die zunehmende Akzeptanz von Pedelecs und E-Bikes in der Bevölkerung auf.

Beispiel: Bürgerbus Bad Ganderkesee

In Bad Ganderkesee führten Herr Bendrien vom ZVBN und Herr Kuhlmann vom örtlichen Bürgerbusverein in das „Virus“ Bürgerbus ein. Die nach Nordrhein-Westfalen am zweithäufigsten in Niedersachsen vertretenen Vereine bürgerschaftlichen Engagements betreiben Kleinbusse. Sie organisieren und fahren ehrenamtlich bis zu acht Fahrgäste nach einem Linienfahrplan und stellen so eine wichtige Ergänzung zum konventionellen ÖPNV dar. „Die Initiative muss jedoch von den Menschen vor Ort ausgehen“, stellten die beiden Referenten nochmals klar. Begeistert von so viel Engagement und den Möglichkeiten zur Erweiterung des ÖPNV-Angebots in den Gemeinden, konnten die Besucher anschließend im barrierefreien Bus eine kleine Runde durch Bad Ganderkesee drehen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Fazit:
Das Beispiel zeigt, wie durch ehrenamtlichen Einsatz zuverlässige und den ÖPNV ergänzende Angebote entstehen und betrieben werden. Es braucht allerdings sehr engagierte Menschen, die die Aufbauarbeit leisten, das Angebot organisieren und den Verein am Leben erhalten.

Beispiele aus dem Flächenland Brandenburg

In der Prignitz (Nordwest Brandenburg) konnten sich die Teilnehmer einen Überblick über ein hierarchisch strukturiertes ÖPNV-Angebot und den Einsatz von voll-flexiblen Rufbussen verschaffen. Anders als die im Landkreis Cuxhaven weit verbreiteten Anruf-Sammel-Taxen werden die Fahrgäste in dieser noch dünner besiedelten Region nach angemeldetem Bedarf nicht nur zur Haltestelle, sondern bis vor die Haustür gebracht. Die im Gebiet des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg tätigen Referenten konnten außerdem noch von Dorfläden und Kombi-Bussen berichten. In den Dorfläden wird das Nahversorgungsangebot mit Bürgerdienstleistungen sowie Tourismus- und Mobilitätsinformationen verknüpft und somit auf eine tragfähige Basis gestellt. Die in der Uckermark eingesetzten Kombi-Busse versuchen durch die Verbindung aus Personen- und Gütertransport erfolgreich die Wirtschaftlichkeit im ÖPNV zu erhöhen.

 

 

 

 

 

 

 

Fazit:
Der Besuch in der Prignitz verdeutlichte, dass der Landkreis Cuxhaven mit seinen AST-Verkehren bereits sehr gut aufgestellt ist und gemeinsam mit den Gemeinden ein bedarfsgerechtes Angebot vorhält. Ausschlaggebend für die Einschätzung ist die vergleichsweise hohe Inanspruchnahme der flexiblen Bedienform im Landkreis Cuxhaven.

Das Beispiel des „Bürgerladen mobil“ hat Vorbildcharakter. Über die Verknüpfung von kommunalen und gewerblichen Dienstleistungen mit bürgerschaftlichem Engagement lassen sich vielfältige Synergien nutzen und aufgelassene Bahnhofsgebäude wiederbeleben.