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Bau einer Kräuterspirale im Kindergarten

Zeitplan und Arbeitsabläufe

Im Folgen wird der Bau einer Kräuterspirale mit dem Erlebnisspielkreis Wattwürmer in Otterndorf im Juni 2005 beschrieben. Die Vorgehensweise berücksichtigt das Alter der Erbauer, dass heißt, ihre körperliche Leistungsfähigkeit und die Fähigkeit zur Konzentration. Es haben 18 Kinder im Alter von vier bis sechs Jahren vier Tage lang im Schnitt jeweils zwei Stunden am Tag gearbeitet. Erwachsene haben nur unterstützend und bei der Bereitstellung des Materials eingegriffen.

1. Tag

Zuerst kommt ein bisschen Theorie: Wozu dient die Kräuterspirale? Welche Pflanzen werden auf ihr angebaut? Und wo ist ein schöner sonniger Platz? Danach wird der Umriss vorgegeben, und die Kinder können anfangen, die Grube für das Fundament auszuheben. Das ist notwendig, damit die Kräuterspirale auf zu weichem Grund nicht einsackt und das trocken aufgeschichtete Mauerwerk nicht verrutscht.

Nachdem die Sohle spatentief ausgehoben und geglättet ist, wird Bauschutt, Schotter, Sand oder Mineraliengemisch eingefüllt und festgestampft. Auch der kleine Teich wird ausgehoben. Der flache Teil der Kräuterspirale bleibt weitgehend frei, weil hier später Mutterboden eingefüllt wird.

Der erste Tag ist vom Arbeitsaufwand der schwerste und längste, macht aber Kindern sehr viel Spaß, weil sie einmal so richtig in der Erde wühlen dürfen.

2. Tag

Der wichtigste Schritt ist das Probelegen, für das man sich sehr viel Zeit nehmen soll. Hier wird das räumliche Vorstellungsvermögen der Kinder ganz stark gefordert. Dabei gelingt die äußere Runde wie von selbst, denn sie ist ja durch das Fundament vorgegeben. Kinder neigen aber dazu, Ziegelsteine genau in Flucht zu legen, so dass die Erwachsenen hier öfters die Krümmung anmahnen müssen. Das Innere der Spirale zu gestalten ist schon kniffliger. Ganz besonders schwierig ist es für Kinder, überflüssige Steine wieder zu entfernen.

Am besten steht eine Kräuterspirale, wenn die Wände leicht nach innen geneigt sind. Die Arbeit des Schrägstellens übernehmen die Erwachsenen, wenn die Kinder frühstücken. Frisch gestärkt können sie mit dem Aufmauern und Auffüllen beginnen, worum sich erfahrungsgemäß die älteren Kinder reißen werden.

3. Tag

Je höher die Kräuterspirale gewachsen ist, desto weniger Kinder können noch an ihr arbeiten, weil sie nicht mehr begehbar ist. Die schwere Arbeit ist allerdings auch schon getan. Außerdem bringen nicht mehr alle Kinder die Geduld auf, so lange bei einer Sache zu bleiben.

Ein Höhepunkt ist natürlich das Befüllen des Teichs. Aber es müssen noch die verschiedenen Pflanzzonen mit Sand und Erde gefüllt werden. Und Aufräumen muss auch sein!

 

 

4. Tag

Die ersten Kräuter können aus dem heimischen Garten kommen, oder die Kinder machen einen kleinen Einkauf. Dann werden die Pflanzen auf ihre Standorte verteilt und eingesetzt. Und alle können voller Stolz ihr Werk betrachten.

Der Hauptteil der Pflanzen sollte erst ungefähr zwei Wochen später gepflanzt werden, denn die Erde in der Spirale wird sich noch setzen. Dann kann sie mit einer kleinen Feier eingeweiht werden.