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Abschlussveranstaltung

Am 15.12.15 fand im Kreishaus Cuxhaven die Abschlussveranstaltung des Integrierten, verkehrsträgerübergreifenden Mobilitätskonzepts für den Landkreis Cuxhaven statt. Der Einladung von Landrat Bielefeld, die seit April 2014 erarbeiteten Ergebnisse gemeinsam zu bewerten und die nächsten Umsetzungsschritte zu diskutieren, waren rund 60 Teilnehmern gefolgt, darunter neben den beteiligten Akteuren auch interessierte Bürgerinnen und Bürger.

Abschlusspräsentation des Landkreises Cuxhaven und der Stadt Geestland

Abschlusspräsentation PTV

In seiner Begrüßung hob der Erste Kreisrat und Planungsdezernent Günter Jochimsen hervor, dass der Landkreis und die kreisangehörigen Gemeinden mit dem Integrierten Mobilitätskonzept nun über ein umfangreiches Bündel konkreter und umsetzungsorientierter Maßnahmenvorschläge verfügt, um das öffentlich verfügbare Mobilitätsangebot attraktiver und zukunftsfähiger zu gestalten. Dass die Initiative des Landkreises laut Jochimsen auch im fernen Berlin aufmerksam verfolgt wird, wurde im Grußwort des Parlamentarischen Staatssekretärs im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, Enak Ferlemann, deutlich, der alle Akteure ermutigte, den eingeschlagenen Weg weiter fortzusetzen.

Anschließend stellte Christian Reuter vom Planungsbüro PTV allen Anwesenden zunächst die wesentlichen Projektergebnisse vor und erläuterte die zukünftige Handlungsstrategie des Landkreises Cuxhaven und den Umsetzungsstand der von Landkreis und Gemeinden priorisierten Schwerpunktvorhaben:

 

  1. Optimierung von AST-Verkehren inkl. gemeindeübergreifender Angebote
  2. Aufbau einer regionalen Mobilitätszentrale
  3. Förderung der kombinierten Nutzung von ÖPNV + Fahrrad

Letzteres ist zugleich Pilotprojekt und sieht u.a. vor, dass im Geestländer Stadtteil Bad Bederkesa die ersten rad+bus.STATION im Kreisgebiet entstehen soll.

Aus Sicht der Planungsverwaltung betonte Gabi Kasten von der Stabsstelle ÖPNV des Landkreises, das Projekt habe allen Beteiligten neue Impulse und Denkanstöße vermittelt. Mit den Maßnahmenbündeln für die drei Schwerpunktvorhaben liegen nun greifbare Ergebnisse vor, mit denen das Mobilitätsangebot im Kreisgebiet schrittweise ergänzt und bestehende Angebote besser vernetzt werden können. Daher, so Kasten, sei es verschmerzbar, dass sich eine der ursprünglichen Erwartungen an das Projekt, Lösungen für eine bessere Vernetzung der AST-Verkehre zu finden, bislang noch nicht erfüllt hat.

Aus Sicht der Gemeinden lobte der Erste Stadtrat der Stadt Geestland, Jürgen Zehm, das Integrierte Mobilitätskonzept bringe auch auf Gemeindeebene pragmatische Anstöße zur Verbesserung der Mobilität. Insbesondere der Vorschlag, die Anbindung von abseits gelegenen Ortsteile der ehemaligen Samtgemeinde Bederkesa an die Buslinie 525 über eine intelligente Verknüpfung mit dem Radverkehr zu verbessern, sei ein wichtiger Beitrag zur Angleichung der Mobilitätsverhältnisse innerhalb der neuen Stadt Geestland. Dass autoarme Mobilität auch für die Bevölkerung ein wichtiges Thema ist, habe der Aktionstag „Mobil mit Rad + Bus“ gezeigt, der bis heute nachwirke. Zehm appellierte daher an alle Beteiligten, in Sachen Mobilität zukünftig vor allem regional statt lokal zu denken, um gemeindeübergreifende Lösungen zu erreichen.

Auch Dr. Yvonne Brodda von der Metropolregion Hamburg (MRH) bilanzierte, dass die von der MRH bereitgestellten Fördermittel für das Integrierte Mobilitätskonzept des Landkreises Cuxhaven offensichtlich gut investiert sind. Die Entscheidung der MRH, ein Leitprojekt mit dem Schwerpunkt Demographie und Daseinsvorsorge zu initiieren, war demnach richtig. Brodda zeigte sich überzeugt, dass von den in Cuxland erarbeiteten Ansätze und den Erfahrungen mit dem Format der Akteursbeteiligung auch anderen Regionen im MRH-Gebiet profitieren können.

Vom breiten Spektrum der Lösungsansätze und konkreten Maßnahmenvorschläge zeigte sich auch Elke Reimann von der Regionalen Landesentwicklung in der niedersächsischen Staatskanzlei beeindruckt. Sie sprach sich dafür aus, die Ergebnisse des Integrierten Mobilitätskonzepts allen Landkreisen in Niedersachsen zugänglich zu machen und regte darüber hinaus einen Erfahrungsaustausch auf Landesebene an. Reimann ermutigte alle Akteure und Entscheidungsträger, nun das Integrierte Mobilitätskonzept als Grundlagen zu nutzen, um zeitnah Folgeprojekte in Angriff zu nehmen. Die Voraussetzungen hierfür seien günstig, da der Landkreis nun auch Modellregion im Bundes-Fördervorhaben "Langfristige Sicherung von Versorgung und Mobilität in ländlichen Räumen" sei.

In der Pause nutzen viele Teilnehmer der Abschlussveranstaltung die Möglichkeit, das Beteiligungsformat und die Ergebnisse des Integrierten Mobilitätskonzepts zu bewerten. Annette Kindl vom Planungsbüro PTV zog anschließend eine positive Bilanz, da die meisten Teilnehmer im Integrierten Mobilitätskonzept eine gute Basis für die zukünftige Gestaltung der Mobilität im Landkreis Cuxhaven sehen. Einig waren sich die Teilnehmer offenbar auch darin, dass die richtigen Akteure und Interessenvertreter in den Planungsprozess eingebunden waren.

Die Beurteilung der Projektergebnisse durch die Teilnehmer findet sich hier:

 

In der anschließenden Diskussion ging es vor allem darum, wie es das Integrierte Mobilitätskonzept nun umgesetzt werden kann und welchen Vorhaben vordringlich in Angriff genommen werden sollten. In der Pause hatten sich die Teilnehmer bereits mehrheitlich dafür ausgesprochen, alle drei Schwerpunktvorhaben gleichermaßen weiterzuverfolgen. Großen Anklang fand die Idee, weitere Aktionstage durchzuführen, z.B. zum Thema Fahrradmitnahme und Bahn und Bus. Angeregt wurden auch, generationenübergreifende Projekte für selbstorganisierte Mitnahmeverkehre anzustoßen und Schülerprojekte zum Thema Mobilität durchzuführen. In diesem Zusammenhang erneuerte Stefan Bendrien vom Zweckverband Verkehrsverbund Bremen-Niedersachsen das Angebot, Bürgerinformationsveranstaltungen zum Thema „Bürgerbus“ durchzuführen. Gewünscht wurde auch, den Ansatz der rad+bus.STATION weiterzuverfolgen, um so schrittweise ein Stationsnetz aufzubauen. Aus den Gemeinden Hagen und Beverstedt gab es hierzu bereits konkrete Vorschläge für mögliche Stationsstandorte. Besonders wichtig war vielen Teilnehmer jedoch den Aufbau einer landkreisweiten Mobilitätszentrale mit entsprechend geschulten Mobilitätsberatern.

In seinem Schlusswort dankte Andreas Eickmann, Leiter des Amtes für Bauaufsicht und Regionalplanung, allen beteiligten Akteuren für ihren Beitrag zum Gelingen des Mobilitätskonzepts. Nun müsse sich der Blick auf die schrittweise Umsetzung der einzelnen Maßnahmen richten. Dabei sei sicherlich noch so manche Klippe zu umschiffen. Eickmann zeigte sich jedoch zuversichtlich, dass es mittel- bis langfristig gelingen wird, den Bürgern planbare Mobilität auch jenseits des Busfahrplans bieten zu können.

 

 

Programmablauf der Abschlussveranstaltung

15.00 Uhr Begrüßung und Einführung durch den Ersten Kreisrat, Herrn Günter Jochimsen

15.10 Uhr Vorstellung von Projektverlauf und Projektergebnisse

Herr Christian Reuter und Frau Annette Kindl, PTV

15.30 Uhr Bewertung des Projekts und des Pilotvorhabens

Herr Jürgen Zehm, Stadt Geestland
Frau Gabi Kasten, Landkreis Cuxhaven

15.50 Uhr Erläuterung zur vorgesehenen Feedback-Runde während der Pause, PTV

Pause

16.30 Uhr Zusammenfassung der Feedback-Runde, PTV

16.40 Uhr Übertragbarkeit der Projektansätze

Frau Dr. Yvonne Brodda, Metropolregion Hamburg
Frau Elke Reimann, Niedersächsische Staatskanzlei

17.00 Uhr Vorstellung erster Ideen zu Folgeprojekten, PTV

17.10 Uhr Öffentliche Diskussion

17.45 Uhr Schlusswort

Herr Andreas Eickmann, Landkreis Cuxhaven