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Festrede zum 40-jährigen Jubiläum

40 Jahre Fahrbücherei des Landkreises Cuxhaven
Festrede, gehalten am 28. Juli 2016 in Cuxhaven, Kreishaus

Von Dr. Hans-Eckhard Dannenberg (Landschaftsverbands-Geschäftsführer des Stader Geschichts- und Heimatvereins)

Meine sehr geehrte Damen und Herren,

an einem Tag wie dem heutigen bei einer Veranstaltung wie der heutigen, die einer Einrichtung gewidmet sind, die Bücher zu den Menschen bringt – bei dieser Gelegenheit über die Bedeutung und des Wert des Buches, der Literatur, des Lesens überhaupt zu sprechen, das heißt natürlich, die sprichwörtlichen „Eulen nach Athen zu tragen“, ich will es aber dennoch versuchen.

Wir alle erinnern uns, glaube ich, an das erste Buch, das wir gelesen haben. Bei mir war es „Der Drache mit dem grünen Rauch“ von Rosemarie Manning, die Geschichte, wie die kleine Susan an der felsigen Küste Cornwalls Freundschaft schließt mit einem Drachen, der ihr die herrlichsten Geschichten von Nixen, von Hexen, von dem bösen Zauberer Merlin und von König Arthur erzählt. Den Tag meiner Einschulung habe ich vergessen, aber dieses Buch, das ich ein oder zwei Jahre später gelesen haben muss, ist mir in lebhafter Erinnerung geblieben, obwohl ich es nur einmal gelesen habe, es nicht mehr besitze und auch nicht weiß, wo es geblieben ist – vielleicht war es ja nur ausgeliehen.

 

Herr Dr. Hans-Eckhard Dannenberg

Vor dem Erschließen eines ganzen Buches muss der Leser natürlich die Fähigkeit erworben haben, die Zeichen zu entschlüsseln, mit deren Hilfe die Gesellschaft, in der der oder sie lebt, kommuniziert – mit anderen Worten, er muss das Lesen erlernt haben. Lesen ist neben dem Schreiben (und dem Rechnen) die wichtigste Kulturtechnik überhaupt. Neben der gesprochenen Sprache ist es grundlegender Bestandteil der Kommunikation. Der Schriftsteller und Gelehrte Alberto Manguel – Kanadier, in Buenos Aires geboren, in England aufgewachsen, als Verlagslektor und Übersetzer in mehreren Sprachen zuhause – berichtet in seiner „Geschichte des Lesens“, erstmals 1996 veröffentlicht, sehr anschaulich von seinem eigenen „Urerlebnis“ des ersten Lesenkönnens:

„Ich war vier, als ich entdeckte, daß ich lesen konnte. Überall und immer wieder hatte ich gesehen, daß die Buchstaben, die ich kannte (weil man sie mir erklärt hatte), die Namen der Bilder formten, unter denen sie standen. Der in dicken schwarzen Strichen gezeichnete Junge mit roten Shorts und grünem Hemd … war wie ich feststellte, auch in den strengen schwarzen Zeichen unter dem Bild enthalten, als ob er, der boy, in drei klare Teile zerlegt wäre: das b ein Torso mit einem Arm, das o ein abgetrennter, vollkommen gerundeter Kopf, das y die baumelnden Beine. Ich malte Augen in das runde o, dazu einen lachenden Mund, und füllte den leeren Torso mit Farbe aus. Aber das war noch nicht alles: Ich wußte, daß diese Zeichen den Jungen im Bild nicht nur einfach wiedergaben, sondern mir auch genau sagen konnten, was der Junge tat, indem er Arme und Beine von sich streckte. Der Junge rennt, sagten die Zeichen. Er sprang nicht, wie man hätte vermuten können, und tat nicht so, als wäre er am Fleck erstarrt, er spielte auch kein Spiel. Der Junge rennt. – Und doch war dieses Erkennen nur ein gewöhnlicher Akt der Zauberei ohne großen Reiz, weil jemand anderes ihn für mich vollführt hatte. Ein anderer Leser, wohl mein Kindermädchen, hatte mir die Zeichen erklärt, und jedesmal, wenn mir das Bild des lebenslustigen Jungen im Buch begegnete, wußte ich, was die Zeichen darunter bedeuteten. Das Vergnügen nutzte sich ab. Die Überraschung blieb aus. – Dann eines Tages sah ich durch das Autofenster (wohin die Fahrt ging, ist vergessen) eine Plakatfläche am Straßenrand. Ich bekam sie nur kurz zu sehen - vielleicht hielt das Auto nur einen Moment oder bremste nur kurz ab -, und dort prangten riesige Zeichen ähnlich denen in meinem Buch, und sie bildeten Folgen, die ich nie zuvor gesehen hatte. Trotzdem: Mit einemmal wußte ich, was sie bedeuteten. Ich hörte sie in meinem Kopf, die schwarzen Zeilen und die weißen Zwischenräume verwandelten sich in klaren, singenden Sinn. Ich hatte es ganz allein geschafft. Niemand hatte den Zauber für mich vollbracht. Ich war mit den Zeichen allein, und in einem stummen, respektvollen Dialog gaben wir einander zu erkennen. Seit ich die dürren schwarzen Zeichen zu lebendigen Wirklichkeiten zusammenfügen konnte, war ich allmächtig. Ich konnte lesen.“ (Alberto Manguel: Eine Geschichte des Lesens, 4. Aufl. Berlin 1998, S. 13f.)

Manguel wird ein obsessiver Leser, der alles liest, was er in die Finger bekommen kann, seine „Geschichte des Lesens“ ist aber viel mehr als ein persönlicher Bericht, sie ist ein breit recherchiertes, großartiges Panorama der Wirkungskraft und von Literatur und Büchern, von Schriftzeugnissen und Texten überhaupt in vielen Kulturen und vielen Epochen der Menschheitsgeschichte – von zwei Tontäfelchen aus Syrien dem 4. Jahrtausend v. Chr. im Archäologischen Museum in Bagdad mit den schlichten Botschaften „Das hier sind zehn Ziegen, das hier sind zehn Schafe“, von dem persischen Großfürsten, der auf Reisen stets seine 117.000 Bücher mit sich geführt haben soll (auf einer alphabetisch geordneten Kamelkarawane, von den Arbeitern in einer kubanischen Tabakmanufaktur, die das Vorlesen aus Büchern während der Arbeit so begeisterte, dass sie Zigarren nach literarischen Helden benannten, bis zu seiner Begegnung mit dem erblindeten Jose Luis Borges, dem er als Junge zwei Jahre lang Tag für Tag vorlas.

Kongenial und sehr eindringlich hat Umberto Eco die tiefgreifende Wirkung von Büchern auf Menschen in seinem fiktiven, aber geradezu unheimlich realistisch anmutenden Roman „Der Name der Rose“ thematisiert, in dem er eine spannende Mordserie unter Mönchen in einer Abtei in Norditalien im Jahr 1327 und ihre Aufklärung schildert: Ecos Mörder heißt Jorge von Burgos, ein blinder Mönch und „Seher“, der die einzigartige Bibliothek der Abtei unter seiner Kontrolle hat und der alles daran setzt, die „Poetik des Aristoteles“, ein Buch mit seiner religiösen Auffassung nach schädlichem Inhalt, das nur in dieser Bibliothek überliefert ist, mit jedem denkbaren Mittel vor „unberufenen“ Lesern zu schützen, zur Not eben auch durch Mord. Die dramatische Geschichte – am Ende werden die Klosterbibliothek und damit auch Aristoteles‘ Poetik Opfer eines Brandes und sind damit unwiederbringlich verloren – war für mich wie bestimmt für ganz viele andere Menschen auch in den 1980er-Jahren das große Leseerlebnis. Jenseits allen Thrillers und historischen Reizes macht „Der Name der Rose“ natürlich auch eines deutlich: die unendlich große Bedeutung von Bibliotheken als den originären Orten, in denen Wissen und Informationen (Sachbücher), aber auch Empfindungen und Wertvorstellungen (Literatur) gesammelt werden, an denen sie gesichert und bewahrt werden, den Menschen zur Nutzung, zum Lesen, zum Lernen, zur Bildung, zur Erbauung und zum Vergnügen, kurz zum Menschsein, zur Verfügung gestellt werden. In welcher Form dies geschieht, ob als auf Papier als gedrucktes Buch oder als digitales Medium aus Bits und Bites, das ist in diesem Zusammenhang gar nicht so wichtig. Die antike Bibliothek von Alexandria soll vor ihrer Zerstörung durch die Römer eine halbe Million Papyrusrollen beherbergt haben, eintausend fünfhundert Jahre später umfasste die päpstliche Bibliothek in Avignon vor der Erfindung des Buchdrucks gerade einmal 2.000 Werke. Im 21. Jahrhundert sehen die Bibliotheken natürlich ganz anders aus als in der Antike und im Mittelalter, aber dennoch es gibt es Bibliotheken seit mehr als 2.000 Jahren, und sie sind weiterhin unverzichtbare Wissensspeicher und Dienstleister für neugierige und mündige Menschen bzw. solche, die es werden wollen.

Auch geographisch näher und zeitlich gegenwärtiger geblickt als bisher, gibt es bibliothekarisch viel zu entdecken, erbringen Bibliotheken vielfältige Dienstleistungen für Bildung, Wissenschaft und Kultur. In der modernen Gesellschaft steht ein ganzes System von Bibliotheken zur Verfügung, das von Bund, Ländern und Kommunen (also letztlich von uns allen als Steuerzahlern) finanziert wird: öffentliche Büchereien, unzählige Fach- und Spezial- sowie wissenschaftliche Universalbibliotheken. Jede dieser Bibliotheken erfüllt im Informationssystem eine besondere Aufgabe. Öffentliche Bibliotheken leisten dabei grundlegende Arbeit: Sie sichern für weite Bevölkerungskreisen die Befriedigung des Bedürfnisses nach Information, indem sie diese zum einen vorhalten und weitergeben, aber auch, in dem sie Techniken vermitteln, sich diese Informationen selbst zu beschaffen und – lesender Weise – zu erschließen. Öffentlichen Bibliotheken kommt von daher die Aufgabe zu, geeignete Literatur und Information zu beschaffen und bereitzuhalten, aber vor allem auch Lesekompetenz zu fördern und zu entwickeln – und dies beginnt schon bei den Jüngsten.

In einer Gesellschaft, die immer mehr auf schnellen Transfer von Information und Wissen ausgerichtet ist, hat das Lesen eine immer größere und absolut zentrale Bedeutung: Dabei ist Lesen ein immer weniger homogen strukturierter, sondern – im Gegenteil – ein komplexer und vielschichtiger Vorgang. Je nach Ziel und Aufgabe, kommen – mehr oder weniger bewusst – verschiedene Arten des Lesens zur Anwendung: Orientierendes, suchendes, intensives, unterhaltendes Lesen. Durch ihre verschiedenen Angebote helfen die öffentlichen Bibliotheken sowohl das orientierende, als auch das suchende Lesen zu entwickeln, also herauszufinden, wo und welche die für den Einzelnen wichtigen Informationen zu finden sind. Das intensive Lesen, also das sich Vertiefen in einen Text, z. B. in einem Buch ermöglicht es, diesen Text umfassend zu verstehen, ihm Informationen und Sinnzusammenhänge zu entnehmen. Genau diese Texte sind es, die Bibliotheken vorhalten oder beschaffen. Sie erfüllen so einen Bildungsauftrag.

Darüber hinaus befriedigen Bibliotheken vor allem aber auch das Bedürfnis nach unterhaltendendem Lesen, also dem Lesen ohne vordergründig erkennbaren Zweck, sondern einfach zur eigenen Freude und (Ent)spannung. Dies ist nicht weniger wichtig als die vorher beschriebenen Arten des zielgerichteten Lesens: Denn das unterhaltende Lesen ist ein Teil unserer Kultur im engeren Sinne. Es ist eigene kulturelle Betätigung, beflügelt die Fantasie und setzt eigene kreative Kräfte frei.

Der Bibliotheksführer „Leseorte“, den der Landschaftsverband Stade erarbeitet und 2009 veröffentlicht hat, weist für unsere vergleichsweise doch kleine Region Elbe-Weser-Dreieck nicht weniger als 125 Bibliotheken: öffentliche, wissenschaftliche und Fachbibliotheken. Dieses Buch – und auch das entsprechende Internetportal „Leseorte“, das Cathrin Gold seitdem aufgebaut hat – macht angesichts der Fülle der nahen Bibliotheken und der Vielfalt ihrer Angebote auch deutlich, dass die Bibliotheken und die in ihnen arbeitenden Menschen professionelle Vermittler von Bildung und auch kulturelle Akteure in einer Gemeinde, in einer Stadt, in einer Region sind – wie Künstler und Kulturschaffende, wie Kultur-, Geschichts- und Heimatvereine, wie freie und soziokulturelle Initiativen, wie Archive und Forschungseinrichtungen, wie Musik-, Kunst- und allgemeinbildende Schulen, wie kommunale Kulturämter und Einrichtungen. Nicht zuletzt seien in diesem Zusammenhang die Buchhandlungen genannt, von denen wir ja im Elbe-Weser-Dreieck einige sehr traditionsreiche und auch kulturell sehr aktive haben.

Die dezentrale Struktur der Bibliothekslandschaft ist auch in Zeiten des Internets und der Globalisierung sowohl Voraussetzung bürgernaher Bildungsarbeit, als auch Folge dieser Aufgabe. „Die Bibliothek, wie wir sie kennen, wird sich nicht in verstreute Einzelarbeitskräfte am Computer auflösen, in die reine Virtualität“, schrieb der Publizist Dieter E. Zimmer im Jahr 2000 in seinem Buch „Die Bibliothek der Zukunft. Text und Schrift in Zeiten des Internet“. „Sie (die Bibliothek) wird fortbestehen als ein Gebäude aus Stein, Beton und Glas, mit Magazinen und Lesepulten, in dem die Benutzer verweilen und wo auch weiterhin Bücher und Zeitschriften aufbewahrt … werden“, das gelte, so Zimmer, natürlich auch für digitale Medien, deren unüberschaubare Textmassen ebenfalls von Bibliotheken gesichtet, bewahrt, erschlossen und vermittelt (sprich ausgeliehen) werden.

Die geniale Idee einer „Fahrbücherei“, die wenn ich das richtig sehe, in Niedersachsen, kaum älter ist als die Fahrbücherei des Landkreises Cuxhaven, die hiesige Fahrbücherei gehört also zu den Pionieren dieses noch jungen Bibliotheksgattung, eine Fahrbücherei leistet Bildungsarbeit und Leseförderung mit originalen Büchern dezentral und erreichbar für viele, indem sie die Bücher (und selbstverständlich auch andere Medien) direkt an den Wohnort bringt. Damit ergänzt die Fahrbücherei zielgerichtet und punktgenau das Angebot der festen Einrichtungen - in einem sehr weitläufigen, ländlich geprägten Kreis eine so sinnvolle wie notwendige Einrichtung, deren Beispiel ein echtes Vorbild ist. Die Fahrbücherei des Landkreises Cuxhaven, eine von übrigens insgesamt nur acht Fahrbüchereien in Niedersachsen, wie ich auf der informativen Website www.fahrbibliothek.de gelesen habe, hält so ein allgemein interessierendes sowie ein auf individuelle Wünsche ausgerichtetes Angebot bereit, eine inhaltlich und logistisch täglich aufs Neue sicherlich echte Herausforderung und eine wirklich große Leistung! Die Daten, Leser- und Medienzahlenzahlen, Haltepunkte im gesamten Landkreis usw., die auf der Website der Cuxhavener Fahrbücherei aufgelistet sind, belegen dies eindrucksvoll. Die Fahrbücherei des Landkreises Cuxhaven, so formulierte Günter Bassen, der Leiter der Büchereizentrale Niedersachsen, bei der Verleihung des VGH-Bibliothekspreises an die Fahrbücherei, „ist die perfekte Antwort auf die Frage, wie Leseförderung in dünn besiedelten Gebieten betrieben werden kann“.

Die hohe gesellschaftliche Relevanz der Fahrbüchereien ist gerade erst vor wenigen Tagen einer großen Öffentlichkeit beispielhaft vor Augen geführt worden: in dem überaus berührenden und eindrucksvollen Text „Der Bus, mit dem ich die Welt entdeckte“, den die die Schriftstellerin Hatice Akyün am 14. Juli im Zeit-Magazin veröffentlicht hat. Sie berichtet darüber, wie der Bücherbus in Duisburg, der erste seiner Art, ihr Leben verändert hat: „Im Sommer 1978 steige ich das erste Mal in den Bus, der einmal in der Woche in die Zechensiedlung in Duisburg-Marxloh kommt. … Neune Jahre bin ich alt, als ich den Bücherbus zum ersten Mal betrete. Ich kann gut Deutsch, im Gegensatz zu meinen Eltern, die nicht mal auf Türkisch richtig lesen und schreiben können. Bis dahin kenne ich nur Schulbücher, ein richtiges Buch mit Geschichten habe ich noch nie in der Hand gehabt. Bei uns zu Hause steht nur der Koran auf dem kleinen Holzregal, daneben ein Abreißkalender mit den Gebetszeiten. … Am nächsten Donnerstag gehe ich wieder zur Haltestelle. Die Frau im Bus trägt ein grünes Kleid. Als ich ihr das Kärtchen (mit ihrem Leseausweis, auf dem sie die Unterschrift des Vaters gefälscht hat) gebe, lächelt sie. An diesem Tag nehme ich so viele Bücher mit, wie ich tragen kann. Zuhause verstecke ich sie unter meinem Bett. Am Abend ziehe ich meine Taschenlampe hervor und lese heimlich unter der Bettdecke. Mein erstes Buch heißt Märchen aus 1001 Nacht. … Ich tauche in neue Welten ein, Buch um Buch, Geschichte um Geschichte. Dornröschen, Aschenputtel und Rotkäppchen, Enid Blytons Fünf Freunde und die Bände von Hanni und Nanni, Zwillingsschwestern, die in einem Internat leben. Ich weiß nicht, was ein Internat ist, und schon gar nicht kann ich mir vorstellen, dass Mädchen in meinem Alter nach der Schule reiten. Ich muss nach der Schule in den Koranunterricht. Lesen wird für mich der Blick in eine Welt, die ich bis dahin nicht kannte. Mit jeder neuen Geschichte, mit jedem neuen Buch, das ich aus dem Bus trage, wird mir Deutsch vertrauter. … Ich bin schon erwachsen, als ich meinem Vater beichte, dass ich seine Unterschrift gefälscht habe, um an den Leserausweis zu kommen. Er lacht, als ich es ihm erzähle.“ (Hatice Akyün: Der Bus, mit dem ich die Welt entdeckte, in: ZEIT-Magazin 30/14.07.2106, S. 33f.)

Akyün trifft Erhard Schulte, den Erfinder des Duisburger Bücherbusses und berichtet von der Modernität des Angebotes heutzutage mit CDs, DVDs, Tablets usw. – ein sehr lesenswerter Text über die augenscheinlich einen Lebensweg mit prägende Entdeckung einer neuen Welt des Lesens, die durch den Bücherbus möglich wurde, genau wie die eingangs geschilderte ebenso ein Leben prägende Entdeckung des Lesen-Könnens von Alberto Manguel. Auch vor diesem Hintergrund sei allen Verantwortlichen für die Fahrbücherei des Landkreises Cuxhaven Dank gesagt für 40 Jahre Bildungsarbeit und Leseförderung im Landkreis und herzlich zum Jubiläum gratuliert.

„Lesen muss Teil jeder Kindheit und Jugend werden, damit alle die gleichen Chancen haben“, fordert die Stiftung Lesen, die zahlreiche Forschungen über das Lesen durchgeführt und Initiativen für das Lesen wie den bundesweiten Vorlesetag oder das Leseförderungsprogramm „Lesestart“ entwickelt hat. Florian David Fitz, Schauspieler („Männerherzen“), Regisseur und Botschafter der Stiftung Lesen, fordert: „Also lest, Leute, Kinder, Alte! Lest um euer Leben. Das Leben ist so viel größer, breiter, tiefer als unser kleines, tägliches Kleinklein.“ Dem können wir sicherlich nur zustimmen – und lesen.

Hans-Eckhard Dannenberg

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05.07.2016