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Gendersensible Jugendarbeit im Landkreis Cuxhaven

Übergeordnetes Ziel und gesetzliche Vorgaben für gendersensible Jugendarbeit im Landkreis Cuxhaven:

Übergeordnetes Ziel des Arbeitskreises gendersensible Jugendarbeit ist:

Alles, was heute unter dem Begriff "Gender" zu verstehen ist, auf lange Sicht abzuschaffen. "Gender" muss bedeutungslos werden, dann haben wir es geschafft.

Die Richtlinie für die Kinder- und Jugendarbeit findet sich in dem Kinder- und Jugendplan des Bundes, der Gender Mainstreaming als allgemeinen Grundsatz in den Richtlinien verpflichtend vorgibt: „Der Kinder- und Jugendplan soll (...) darauf hinwirken, dass die Gleichstellung von Mädchen und Jungen als durchgängiges Leitprinzip gefördert wird (Gender Mainstreaming)“. Bereits im Kinder- und Jugendhilfegesetz ist verankert, dass „…die unterschiedlichen Lebenslagen von Mädchen und Jungen zu berücksichtigen, Benachteiligungen abzubauen und die Gleichberechtigung von Mädchen und Jungen zu fördern“ sind.

Was bedeutet Gender in diesem Zusammenhang und welche Perspektiven eröffnen sich auf die Offene Kinder- und Jugendarbeit? Gender markiert das soziale Geschlecht und steht damit begrifflich neben Sex, dem natürlichen biologischen Geschlecht (Butler 1991).

Der Genderarbeitskreis dient dem fachlichen Austausch, dem Informationsfluss und der Zusammenarbeit der Fachkräfte. Sowohl die Arbeit mit der primären Zielgruppe, welche aus Kindern und Jugendlichen im Alter von sechs bis 27 Jahren besteht, als auch die eigene Haltung im Zusammenhang mit Genderthemen sollen reflektiert werden. Ein sensibles Bewusstsein für die Genderarbeit soll gefördert werden und erarbeitete Inhalte, Reflexionsprozesse und Anregungen in die jeweiligen Teams getragen werden, um dort einen kontinuierlichen Prozess der produktiven Auseinandersetzung anzuregen. Auf diese Weise kommt dem Arbeitskreis eine Multiplikator-Funktion zu. Um fachpolitisch auf dem neuesten Stand zu bleiben, regt der Arbeitskreis immer wieder Fortbildungen für die Mitglieder an. Sie bieten Raum für fachlichen Austausch, informieren die Teilnehmenden über Genderthemen und geben ihnen Methoden für die praktische Arbeit an die Hand. Die gemeinsamen Fachtage dienen der Sensibilisierung für das eigene Rollenverständnis und dafür, in der alltäglichen Arbeit Rollenbilder zu hinterfragen und aufzubrechen. Im Hinblick auf die primäre Zielgruppe werden im Arbeitskreis Angebote zu genderspezifischen Themen für Kinder und Jugendliche entwickelt. In der Vergangenheit wurden bereits diverse Projekte in diesem Bereich erfolgreich durchgeführt und etabliert. Ziel ist, die Kinder und Jugendlichen in ihrer Individualität und ihren Fähigkeiten zu begleiten und zu unterstützen. Einseitige Geschlechterrollenzuschreibungen und Klischees sollen bewusst gemacht und ihnen entgegengewirkt werden.

Der Genderdiskurs begreift die Ergebnisse dieses Zusammenspiels als individuell offen und interessiert sich explizit für die Überschreitung bestehender Konventionen wie die geschlechtsspezifische Zuordnung von Tätigkeiten und Eigenschaften, Heteronormativität (Hartmann et al. (Hrsg.) 2007, Bilden 2001).

All dies eröffnet interessante Perspektiven auf die Offene Kinder- und Jugendarbeit, wenn sie sich als eine Ressource im doing gender von Jugendlichen begreift und sich am Ziel der Unterstützung von Selbstbestimmungsprozessen von Mädchen und Jungen orientiert.

Das übergeordnete Ziel des Arbeitskreises ist, in den Einrichtungen Räume zu schaffen, in
denen sich Heranwachsende in ihrer ganz eigenen Art und Weise und frei von „Gender“ die
Möglichkeit haben, ihre individuellen Potentiale auszubilden, ohne dabei von Vorgaben
eingeschränkt zu werden.

Inhalt der Arbeitskreistreffen

  1. Der AK trifft sich regelmäßig an wechselnden Orten im LK Cuxhaven.
  2. Regelmäßiger Austausch dient der Qualitätssicherung, Nachhaltigkeit und konsequenten fachlichen Weiterentwicklung der gendersensiblen Jugendarbeit. Regelmäßige Fallbesprechungen ergänzen das methodische Konzept.
  3. Des Weiteren besteht die Möglichkeit der kollegialen Beratung im multiprofessionellen Kontext.
  4. Bei Bedarf hält der Arbeitskreis Mittel einer Supervision vor.

Struktur des Arbeitskreises

  1. Zu den AK-Treffen wird schriftlich mit Tagesordnung eingeladen.
  2. Landkreismitarbeitende moderieren die Sitzungen, ggf. mit Unterstützung einer externen Moderation.
  3. Über jede Sitzung wird ein Ergebnisprotokoll erstellt.
  4. Eine Mitgliedschaft bedarf einer regelmäßigen Teilnahme an den AK-Treffen.

Vernetzung

Der AK bietet sich als Schnittstelle für Kooperationen untereinander und auch außerhalb.
Hierdurch entstehen Synergie-Effekte, die zu mehr Ressourcen führen sollen.

Förderung

Der AK verfügt über ein eigenes Budget, welches ausschließlich für die Förderung von
„gender-relevanten“ Angeboten der Jugendarbeit der AK-Mitglieder und die Durchführung
der AK-Treffen vorgesehen ist.

Fördergrundsatz ist die Hervorhebung des „genderrelevanten“ Aspektes des jeweiligen
Angebots.

Der AK sieht sich als Interessenvertretung und Ansprechpartner für genderorientierte JA.

Der AK übernimmt die Verantwortung für die Öffentlichkeitsarbeit der jeweiligen Angebote.

Veranstaltungen 2022

https://www.beverstedt.de/leben-in-beverstedt/jugend-und-familienfoerderung/projekte 

Links

Arbeitskreis gendersensible Jugendarbeit - Mitglieder